Die Elma Schmidbauer GmbH feiert 75. Jubiläum. Dass ein Unternehmen so lange besteht und in dritter Generation als Familienbetrieb geführt wird, das schafften nicht viele Mittelständler, wie die Redner bei der Feier zum Jubiläum von Elma im, nach dem Sohn des Gründers benannten Manfred-H.-Schmidbauer-Haus, betonten. Das Andenken an die Unternehmerpersönlichkeit Manfred Schmidbauer, der 2014 tödlich verunglückt ist, war während der ganzen Feier spürbar. Die Familie hat es mit vereinten Kräften geschafft, das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen.
Das Singener Maschinenbau-Unternehmen in der Gottlieb-Daimler-Straße stellt mit 270 Mitarbeitern Ultraschallgeräte und Ultraschallreinigungsanlagen her. Diese kommen zur Reinigung unter anderem im Uhren- und Schmuckbereich, in der Medizintechnik, Dentalindustrie, in Krankenhäusern und der Industrie zum Einsatz.
Familie führt es in dritter Generation
Das Unternehmen wird seit 2021 von Mirja Schmidbauer geführt, ihre Mutter, Cornelia Schmidbauer, steht ihr in der Geschäftsleitung zur Seite. „Wir nehmen seit 75 Jahren Kurs auf Innovation im Dienst an der höchsten Reinheit“, beschrieb Mirja Schmidbauer die Unternehmensphilosophie. Elma wolle jetzt und in Zukunft führend in der Reinigungstechnologie sein.
Sie begrüßte rund 150 Gäste zum Jubiläum. Der Erfolg des Unternehmens sei nur dank der Elma-Mitarbeiter, der treuen Partnern und der loyalen Kunden und Lieferanten, die zur Feier gekommen waren, möglich.
Da die Geschäftsführerin, wie die ganze Familie, leidenschaftlich gern segelt, verglich sie Elma mit einem Segelboot, das nur mit einer harmonisch kooperierenden Mannschaft funktioniere. Die vier Leuchttürme, an denen sich das Unternehmen ausrichte, seien Nachhaltigkeit, Innovationskraft, Wertschöpfung und Digitalisierung.
Den Erfindergeist habe ihr Opa schon mitgebracht und er lebe in der Familie weiter, erklärte Mirja Schmidbauer. Unternehmen und Familie seien immer untrennbar miteinander verbunden. Alle Kinder wurden schon früh in den Betrieb eingebunden. Neben Cornelia und Mirja Schmidbauer in der Geschäftsführung leitet Jannik Schmidbauer den Bereich Technologie und Innovation.
Uhrmacher gründete das Unternehmen
Die Geschichte des Unternehmens begann 1948: Der Uhrmacher Hans Schmidbauer war der Gründer der Präzisionsmaschinenfabrik Elma, was für elektrische Maschinen steht. Er entwickelte mit der ersten Uhrenreinigungsmaschine sein erstes Produkt, das laut dem Unternehmen unter dem Namen Super Elite zur weltweit meistverkauften Maschine ihrer Art wurde. Die Super Elite von 1948 sei übrigens noch voll funktionsfähig – echte deutsche Wertarbeit eben, wie Mirja Schmidbauer erklärte.
1973 übernahm sein Sohn Manfred Schmidbauer den Betrieb. Manfred Schmidbauer expandierte international in heute mehr als 80 Länder. Unter seiner Führung wurde 1991 das neue Fertigungsgebäude in der Gottlieb-Daimler-Straße zur Produktion von Seriengeräten und Anlagen gebaut. Nach seinem unerwarteten Tod übernahm zunächst seine Frau Cornelia Schmidbauer die Leitung. Seit 2021 führt mit Mirja Schmidbauer die dritte Generation das Unternehmen und will es in die digitale Zukunft führen.

Oberbürgermeister Bernd Häusler gratulierte und dankte dem Unternehmen zu 75 Jahre Treue zu Singen. Er erinnerte daran, wie der Gründer von Elma, Hans Schmidbauer, 1948 aus der Schweiz in die Stadt kam und ein Unternehmen aufbaute. „Er hatte die Kraft und den Mut, hier etwas zu entwickeln“, erklärte Häusler. Die Maggi, Georg Fischer und die Alu seien alle von Schweizern gegründet worden. Die drei Unternehmen, die das „industrielle Herz“ des Landkreises darstellten und viele Arbeitsplätze böten.
Verbundenheit zur Region
Er erinnerte an den Sohn des Gründers, Manfred Schmidbauer, dem der 2015 eingeweihte Neubau des Unternehmens gewidmet ist. Dass seine Tochter Mirja Schmidbauer in dritter Generation das Unternehmen weiterführt, sei keine Selbstverständlichkeit. Die Familie lebe die Verbundenheit zur Region, Manfred Schmidbauer sei im Vorstand des FC Singen und Vizepräsident der IHK gewesen. Das Unternehmen engagiere sich beim Schülerforschungszentrum, in der Vesperkirche und der Bürgerstiftung.
Thomas Conrady gratulierte als Freund der Familie und Präsident der IHK Hochrhein-Bodensee der Familie und dem Unternehmen. Er war gemeinsam mit Manfred Schmidbauer Vize-Präsident der IHK. Man spreche in der Wirtschaft gerade von Deutschland als dem „kranken Mann Europas“, so Conrady.
Er plädiere vor diesem Hintergrund dafür, sich ein Beispiel an Unternehmen wie Elma zu nehmen, „die sich seit 75 Jahren behaupten, entwickeln und Werte gestalten“. Dabei seien es die einfachen Rezepte und Tugenden, die zum Erfolg führten: Mut, Fleiß, Neugierde ins Produkt, Konstanz und Stabilität.