Die Spezialgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Singen, die Gruppe der Höhenrettung, hat bei einer Übung am Samstag, 24. Februar, ihre Fähigkeiten gezeigt. Auf der Schauinslandstraße hatte die Baugenossenschaft Hegau ein Hochhaus zur Verfügung gestellt, das sich ideal als Übungsobjekt für diese Rettungsart eignet.

Die Höhenrettungsgruppe wurde 1998 gegründet. Sie kann separat alarmiert und autark auch außerhalb Singens eingesetzt werden. Im Landkreis gibt es zwei Abteilungen zur Höhenrettung – in Allensbach und in Singen. Zum Einsatz kommen sie, wenn Rettungs- oder Arbeitsmaßnahmen mit üblichen Gerätschaften der Feuerwehr – wie tragbare Leitern, Drehleitern oder Feuerwehr-Haltegurte – zur Rettung nicht eingesetzt werden können.
Die Rettungswanne steht bereit
Von einem Balkon in der achten Etage des Mehrfamilienhauses, in etwa 25 Meter Höhe, waren herabhängende Seile zu sehen. Eine Rettungswanne stand bereit. Die Rettungseinheit, ausgerüstet mit Klettergurten und Karabinern, wartete auf den Einsatz. Alles war gut vorbereitet, da vor der eigentlichen Übung schon ein Probedurchlauf durchgeführt worden war. Bei dieser Rettung brauchte die Mannschaft nur 32 Minuten ab Ankunft des Rettungsfahrzeugs bis zur Sicherung des Verletzten, der eine Puppe war, am Boden.
Zur Hauptübung war fast die gesamte Einheit vor Ort. Zwei Personen waren entschuldigt, darunter die einzige Frau dieser Gruppe. Notwendig zur Rettung sind im Ernstfall nur vier Personen – der Einheitsführer, zwei für die Sicherung und eine Person für die Rettung. Je nach Einsatz und Gefahrensituation stehen entsprechend mehr Einsatzkräfte bereit.
Am Sicherungsort oben sind zwei feste Sicherungspunkte vorgesehen, also zwei Seilsicherungen mit je einem Sicherer, sowie ein Abweisseil, welches von unten geführt wird. Die Rettungswanne mit dem Verletzten wird von einer Person begleitet. Wichtig sind ebenso die Sicherung und Führung des Abweisseiles, damit Retter und Wanne nicht die Richtung verlieren und an die Mauer schlagen. Diesmal bestand kein Zeitdruck. Begleiter und Verletzter kamen sicher am Boden an. Ein reibungsloser Ablauf war wichtig und gelang zur vollen Zufriedenheit des Leiters der Höhenrettung, Arno Scharmann.
Vier Spezialgruppen bei der Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Singen umfasst insgesamt etwa 500 Mitglieder: Mitglieder im Aktiven Dienst, die Jugendfeuerwehr sowie die Feuerwehrsenioren. Pro Jahr werden von der Feuerwehr in Singen durchschnittlich mehr als 500 Einsätze bewältigt. Sieben Abteilungen stellen den Brandschutz für ihren jeweiligen Ausrückebereich sicher: Beuren, Bohlingen, Friedingen, Hausen, Schlatt, Singen sowie Überlingen.
Im Bedarfsfall unterstützen sie sich aber gegenseitig. Abteilungsübergreifend gibt es vier spezialisierte Gruppen für die Sonderthemen Rettung aus Höhen und Tiefen, Schadenabwehr von gefährlichen Stoffen, eine Einheit zur Führungsunterstützung und eine Einheit für das Löschunterstützungsfahrzeug. Diese Gruppen absolvieren zusätzliche Aus- und Fortbildungen auf Standort- und Landesebene.