Wurde bei der Entscheidung für einen Supermarkt-Betreiber in der Nordstadt ein Unternehmen übergangen? So wirkt auf den ersten Blick, was Daniel Burkhard von der Aldi Süd Immobilienverwaltungs-Gesellschaft, nach der Ratsentscheidung an die Redaktion schreibt. Man hätte gerne selbst den Nordstadtversorger errichtet und betrieben. Dem Unternehmen sei jedoch keine Möglichkeit zur Bewerbung gegeben worden.

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Burkhard berichtet, dass er seit Jahren bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Interesse daran angemeldet habe, mit seinem Unternehmen den Nordstadtversorger zu errichten und zu betreiben. Auch eine Kombination aus Einkaufen und Wohnen habe man sich vorstellen können – und zwar aus eine Hand, ohne extra Investor. Einen gewünschten Hinweis an die Interessenten, wann man Bewerbungen einreichen kann, habe er allerdings nicht bekommen. Die Nachricht, dass der Betreiber bereits ausgewählt wurde, habe ihn daher überrascht, sagt Burkhard.

Auf dem rot umrandeten Grundstück soll ein Vollversorger für Lebensmittel entstehen – samt Wohnraum, darunter mindestens 20 ...
Auf dem rot umrandeten Grundstück soll ein Vollversorger für Lebensmittel entstehen – samt Wohnraum, darunter mindestens 20 Prozent geförderter Wohnraum. | Bild: Stadtverwaltung Singen

Das Interesse der Firma Aldi bestätigt auch der städtische Pressesprecher Stefan Mohr. Eine Bewerbung des Unternehmens habe es aber nicht gegeben, obwohl sie möglich gewesen wäre. Der Beginn des Vergabeverfahrens sei im 31. Mai im Bundesanzeiger veröffentlicht worden. Auch auf der städtischen Internetseite habe es eine Bekanntmachung gegeben. Dass er zuletzt nicht mehr nachgehakt habe, gesteht auch Daniel Burkhard ein.

Aldi ist weiterhin am Standort interessiert

Eine Erfolgsaussicht hätte eine Bewerbung von Aldi aber wohl ohnehin nicht gehabt. Denn eine Anforderung an den Supermarkt-Betreiber sei gewesen, dass es sich um einen Vollsortimenter handeln müsse, so Stefan Mohr. Diese Vorgabe des Gemeinderats beruhe auf einem Einzelhandelsgutachten der Beratungsgesellschaft GMA. In der ausführlichen Analyse hätten sich die Gutachter klar für einen Vollsortimenter statt einen Discounter ausgesprochen, so der Stadtsprecher. Dieser Empfehlung haben sich Verwaltung und Gemeinderat angeschlossen.

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Daniel Burkhard äußert sich zwar enttäuscht darüber, bekräftigt aber auch, dass sein Unternehmen weiterhin Interesse an dem Standort habe. Sollte der vorgesehene Betreiber also doch noch ausfallen, stehe man bereit – trotz des erst kürzlich eröffneten Marktes in Mühlhausen-Ehingen und dem geplanten Markt in der Wehrdstraße.