Singen – Mit einem traurigen Anlass startete jüngst die Mitgliederversammlung des Fördervereins des Theaters „Die Färbe“: dem Gedenken an Peter Simon, der die Färbe gegründet hatte und vergangenes Jahr verstorben ist. In der Basilika auf der Musikinsel ging es aber auch um die Besucherzahlen, Herausforderungen des Jahres und die Finanzen.

Im Jahresbericht ging die Vorsitzende Veronika Netzhammer auf die Besucherzahlen ein, die trotz der Wasserschäden, verursacht durch die Überschwemmung vom Juni, gut gewesen seien – und dies, obwohl man vom ursprünglichen Spielort in die Basilika habe ausweichen müssen. Die Basilika, die dem Färbe-Ensemble und dem Ballett in dieser Übergangszeit exklusiv zur Verfügung steht, soll bis zur Sanierung der Färbe als Spielort genutzt werden, also mindestens bis zum Sommer 2025.

In ihrer Vorschau wies die Vorsitzende unter anderem auf das Theaterfest am letzten Sonntag in den Sommerferien (14. September 2025) hin, bei dem Live-Jazz gespielt, den Besuchern ein Blick hinter die Kulissen des Theaters gewährt werde und Stipendiaten-Lesungen junger Autoren stattfänden. Aufgrund gestiegener Kosten sei der Zuschuss für die Färbe von 10.000 auf 13.000 Euro erhöht worden. Die Finanzierung erfolge aus Mitgliederbeiträgen des Fördervereins und Spendengeldern, wie Netzhammer erläuterte. Auch die Stadt habe ihren Zuschuss erhöht.

Seinen Finanzbericht 2023 gestaltete Schatzmeister Jens Heinert kurz und knackig. Die Einnahmen beliefen sich auf knapp 15.000 Euro, davon stammen etwas mehr als 11.000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen und der Rest aus Spenden. Dem standen Ausgaben in Höhe von 19.000 Euro gegenüber. Das Minus in Höhe von 4000 Euro sei in erster Linie außergewöhnlichen Ausgaben geschuldet, wie etwa die 2500 Euro zum Gedenken an den verstorbenen Peter Simon, wie der Schatzmeister ergänzte. Die Kassenlage sei trotz des Defizits eine solide. Der Förderverein verfügt über ein Vermögen in Höhe von 41.000 Euro. Die darauffolgende einstimmige Entlastung des Vorstandes war reine Formsache.

Danach stellte Theaterleiterin Cornelia Hentschel die Projekte und Termine aus der Spielzeit 2024/2025 vor: Stolz sei man auf den baden-württembergischen Privattheaterpreis, den die Färbe 2023 in Offenburg erhalten habe. Dies sei unter anderem mit der „dichten Ensemblearbeit“ beim Stück „Merlin oder Das wüste Land“ unter der Regie von Klaus Hemmerle begründet worden. Das Theater habe auch von den Veranstaltungen während des Festjahres „125 Jahre Stadt Singen“ profitiert, etwa von der Vorstellung auf dem Hohentwiel.

Das Jahr 2023 habe die Färbe mit einem Defizit abgeschlossen, doch die Stadt Singen sei eingesprungen. Hoffnung habe man auch beim Landeszuschuss, der zwar seit vielen Jahren konstant bei 9600 Euro liege, doch denke man dort über eine Zuschusserhöhung nach. Hentschel ging dann ausführlich auf das Unwetter im Juni ein, als die Färbe „abgesoffen“ sei. Derzeit, so die Eigentümer, sei man mitten in der Sanierung, die Heizung funktioniere wieder, auch das Warmwasser und die Elektrik werde derzeit instand gesetzt.

Zum Schluss war es an Oberbürgermeister Bernd Häusler, den Mitgliedern des Fördervereins zu versichern, dass man trotz der angespannten Haushaltslage die diesjährige Zuschusshöhe auch 2025 für den Kulturbereich halten werde. Allerdings sei alles, was danach komme, ein Blick in die Glaskugel. Wie sich Land, Bund und Wirtschaft entwickelten, müsse man sehen. Man wolle trotz allem zuversichtlich und mutig sein, denn Singen wolle seine Kultureinrichtungen erhalten. Der OB schloss dann mit dem Motto: „Wir geben alles!“ Auch die Vorsitzende Veronika Netzhammer verbreitete Optimismus und schloss mit den Worten: „Wir wollen die Krise auch als Chance begreifen.“