Ostern rückt immer näher – und damit vielleicht auch wieder Auto-Poser und Tuner nach Singen? Denn Karfreitag wird traditionell in der Szene auch Car-Freitag genannt und läutet die Saison für Tuning-Liebhaber ein. Und die nutzten in der Vergangenheit in Massen die Gelegenheit, auf Singens breiten Straßen ihre aufgemotzten Fahrzeuge zu zeigen. Zwar ist es in den vergangenen Jahren am Car-Freitag im Hegau etwas ruhiger geworden. Dennoch bereitet sich die Stadt Singen dieses Jahr wieder auf einen möglichen Tuner-Ansturm vor.
Zwar geht die Stadtverwaltung laut Pressesprecher Stefan Mohr nicht von einem großen Aufkommen an getunten Autos aus. Die Maßnahmen der vergangenen Jahre hätten sich bewährt, weswegen es auch diese Ostern eine Allgemeinverfügung von der Stadt gibt, damit sich Tuner nicht in Singen versammeln. Konkret heißt das: Die Stadtverwaltung untersagt die Versammlung und Treffen der Autotuning-Szene auf öffentlichen und privaten Flächen in Singen.
Das Versammlungsverbot gilt in der Zeit zwischen Gründonnerstag, 17. April, 0 Uhr und Ostermontag, 21. April, 24 Uhr. „Als Treffen gilt jede Ansammlung von mehr als fünf Fahrzeugen dieser Art“, informiert die städtische Pressestelle.
Diese Strafen drohen Tunern und Auto-Posern
Autofahrer, die in diesem Zeitraum gegen die Allgemeinverfügung verstoßen, werden mit einem Bußgeld von 150 Euro belegt. „Sollte die Person innerhalb von 20 Minuten nach Aufforderung nicht der Verfügung Folge leisten und das Treffen beenden, wird das Fahrzeug abgeschleppt und anschließend beschlagnahmt“, so die Pressestelle weiter.
Hinzu komme dann ein weiteres Bußgeld von bis zu 350 Euro zuzüglich der Kosten für die Fahrzeugaufbewahrung. Die Herausgabe des beschlagnahmten Autos erfolge erst, wenn die Kosten beglichen seien, und frühestens ab Dienstag, 22. April. „Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das Fahrzeug in technischer Hinsicht am Straßenverkehr teilnehmen darf“, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung.
Keine Lärmblitzer im Einsatz
Die Tuning-Szene trifft sich seit 2015 im Singener Stadtgebiet und hatte vor allem in den ersten Jahren für Unruhe gesorgt. Während der Corona-Pandemie wurde es aufgrund der Auflagen ruhiger, die Treffen nahmen danach wieder an Fahrt auf. „In den Jahren 2022 bis 2024 konnte festgestellt werden, dass die Tuning-Szene sich weiterhin in Singen trifft, durch Präsenz von Polizei und kommunalem Ordnungsdienst aber weitgehend akzeptabel bleibt“, heißt es in der Allgemeinverfügung.
Und weiter: „Um von Anfang an eine klare Haltung zu zeigen, ist eine vorsorgliche Untersagung eines Treffens notwendig.“ Die Stadt kündigt auch dieses Jahr eine verstärkte Kontrolle durch die Polizei an.
Wie Mohr auf Nachfrage betont, kämen allerdings keine Lärmblitzer zum Einsatz. „Geräte, auf dessen Basis man Bußgelder verhängen könnte, sind noch nicht zugelassen“, erklärt er. Anders ist es bei den Nachbarn in der Schweiz: Bei Lärmkontrollen der Kantonspolizei am Rheinufer beim Lindli zwischen Schaffhausen und Büsingen wurden kürzlich vier Fahrer zur Anzeige gebracht, weil sie zu viel Lärm verursacht haben.
Die gesamte Allgemeinverfügung kann auf der städtischen Website www.singen.de unter „Öffentliche Bekanntmachungen“ eingesehen werden.