Mach keinen Scheiß mit Deinem Kreuz – mit diesem satirisch gemeinten Spruch hat die Satire-Partei „Die Partei“ schon verschiedentlich auch in der Region plakatiert, entsprechende Aufkleber gibt es im Internet-Shop der Partei auch zu kaufen. Und egal, ob man die Abbildung eines lächelnden Jesus-Darstellers auf den Plakaten nun für eine Geschmacksverirrung oder einen gelungenen Scherz hält: Der Appell, verantwortungsvoll mit seiner Wählerstimme umzugehen, bleibt richtig.
Denn im Besonderen bei dieser Bundestagswahl, bei der die ungeliebte, weil chronisch zerstrittene, Ampel-Koalition abgelöst wird, geht es richtig um etwas. Der Wahlkampf war jedenfalls ziemlich spannend. Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen man irgendwie im Vorhinein schon ahnen konnte, dass es wieder auf eine große Koalition hinauslaufen dürfte, ist nun Bewegung im Parteienspektrum.
Und es wurde heftig über Sachthemen gestritten, allen voran die Migrationspolitik. Selten erlebte man so viele Kundgebungen und Demonstrationen wie bei dieser Bundestagswahl – sei es beim Besuch von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in der Singener Stadthalle oder bei der Kundgebung der AfD auf dem Stockacher Dillplatz.
Unpolitische Zeiten sind erst einmal vorbei
Dass so engagiert gestritten wird, zeigt: Die unpolitischen Zeiten, in denen einfach nur der Wohlstand verwaltet wird, sind vorbei. Auch für unsere Region steht viel auf dem Spiel. Arbeitsplätze, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur sind wichtig, damit es sich gut leben lässt. Auf all das haben der Bundestag und die Volksvertreter, die in ihm sitzen, ihren Einfluss.
Und wenn man aufs globale Geschehen blickt, erkennt man auch: Jede Wählerin und jeder Wähler hierzulande stimmt auch darüber ab, wie sich Deutschland und Europa im Zusammenspiel mit den USA und Russland verhalten.
Wer sich noch nicht sicher ist, welche Kandidatin oder welcher Kandidat und welche Partei die eigene Stimme bekommen sollte, hat viele Möglichkeiten, sich zu informieren. Zum einen ist da natürlich die SÜDKURIER-Wahlarena mit den sechs Direktkandidaten aus dem Landkreis Konstanz, die von Parteien, die schon im Bundestag vertreten sind, ins Rennen geschickt werden. Die Aufzeichnung ist unter www.suedkurier.de/12285735 zu sehen.
Online-Dienste helfen bei der Auswahl
Zum anderen bietet die Bundeszentrale für politische Bildung wieder ihren Wahlomat an. Der Verein Parlamentwatch, der auch das Portal Abgeordnetenwatch betreibt, ist ebenfalls auf dem Markt der Wahlratgeber vertreten – mit dem Kandidierendencheck. Bei beiden Angeboten klickt man sich durch eine Reihe von mehr oder weniger steilen Thesen und bekommt am Ende eine Wahlempfehlung.
Ob man sich nun schon entschieden hat oder noch informieren will: Es geht um viel am Sonntag, 23. Februar – und deswegen sollte jede und jeder Wahlberechtigte auch gehen, nämlich ins Wahllokal. Denn klar ist auch: Wer vorher nicht gewählt hat, darf nachher nicht meckern.