Jetzt geht alles ganz schnell: Die Uhlandhalle bei den Beruflichen Gymnasien in Singen wird schon morgen mit den ersten geflüchteten Menschen belegt werden. „Leider Gottes wird die Uhlandhalle die nächste Sporthalle, die der Landkreis belegen muss. Wir wollen dies nicht und wissen auch, dass es nicht optimal ist, aber wir haben keine andere Chance“, betont Monika Brumm, Leiterin des Amts für Migration und Flüchtlinge beim Landratsamt.
Alle Hallen des Landkreises sind bereits verplant
Sie bezeichnete die Zugänge vor allem aus der kriegsgebeutelten Ukraine als enorm. Und die Zahlen, die sie präsentierte, geben ihr Recht: Aktuell würden laut Brumm 1747 geflüchtete Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises leben. „1015 davon stammen aus der Ukraine“, so Brumm. Aktuell verfüge der Landkreis über 1820 Plätze.
Und es werden weitere Hallen im Landkreis belegt werden. Laut Monika Brumm solle die Sporthalle am Berufsschulzentrum (BSZ) Stockach die nächste oder übernächste Woche belegt werden. Dieses Wochenende werde zudem die Halle am Berufsschulzentrum in Radolfzell vom dortigen Technischen Hilfswerk (THW) umgerüstet. „Dann sind alle Hallenkapazitäten, über die der Landkreis Konstanz verfügt, ausgeschöpft“, so Brumm. Aber der Zustrom an geflüchteten Menschen, werde nicht abreißen.

In der Uhlandhalle Singen werden am Donnerstag, 15. September, 43 Menschen erwartet. Die Halle sei nach der Umfunktionierung für 78 Menschen ausgelegt. Dafür wurden vom THW Singen sieben Wohnboxen aufgebaut. Laut Ulrich Haaff vom Landratsamt würden in einer Wohnbox bis zu zwölf Menschen Platz finden.
„Die Betreuung der Menschen soll über die nahe Kreissporthalle erfolgen“, sagt Martina Lohr vom Landratsamt. Durch die Belegung der Hallen am BSZ Radolfzell und Stockach würden noch einmal 180 beziehungsweise 102 Plätze hinzukommen. Die Kreissporthalle in Singen sei laut Monika Brumm in der Zwischenzeit voll belegt. Hier würden erst kürzlich 180 Plätze geschaffen.
Suche nach Grundstücke für Leichtbauhallen läuft
Aber der Landkreis setzt bei der Lösung der Flüchtlingskrise weiter auf Leichtbauhallen. Jüngst hatte Landrat Zeno Danner gegenüber dem SÜDKURIER bestätigt, dass fünf dieser Hallen im Landkreis ausgebaut werden sollen. Ein möglicher Standort könnte in Rielasingen-Worblingen, ein weiterer in Steißlingen sein. „Wir sind mit Vollgas an den Leichtbauhallen dran. Die Hallen jetzt verschaffen uns Luft“, betont Monika Brumm.
Sie rechne damit, dass man drei bis vier Monate brauche, um eine Leichtbauhalle zu stellen. „Wenn die Begebenheit der Grundstücke stimmen“, so Brumm. Sie gehe aktuell davon aus, dass es Dezember werde, bis die erste der fünf Leichtbauhallen im Landkreis stehen werde. Aller Voraussicht nach in Konstanz.