Diebstähle, Einbrüche, Unfälle: Die Polizei ist in der Region in vielen Bereichen gefordert. Auch Drogendelikte werden vom Polizeipräsidium Konstanz bearbeitet. So wurde erst kürzlich ein 22-jähriger Drogenhändler in Singen festgenommen, nachdem er im Zuge umfangreicher Ermittlungen in den Fokus von Rauschgiftfahnder geraten war. Der Mann wurde Mitte August samt 66 Gramm Marihuana in der Wohnung seiner Freundin aufgefunden und dem Haftrichter vorgeführt. Doch wie ist der Stand der Ermittlungen?

Mann bleibt in U-Haft

Zu dem aktuellen Fall gibt es laut Pressesprecherin Katrin Rosenthal nichts Neues zu berichten. „Der junge Mann sitzt weiterhin in Untersuchungshaft, gegen die Freundin wird nicht ermittelt“, so Rosenthal. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei gegen den bereits wegen Drogenhandels vorbestraften jungen Mann dauern weiter an. Doch wie oft wird in Singen illegal mit Drogen gehandelt?

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Sämtliche Drogendelikte werden bei der Polizei unter dem Begriff Rauschgiftkriminalität gebündelt. Wirft man einen Blick in die Statistik für die Stadt Singen, zeigt sich, dass die Zahlen leicht rückläufig sind. Wurden 2018 noch insgesamt 293 Straftaten in Zusammenhang mit Drogen in Singen begangen, waren es 2022 mit 265 Straftaten immerhin 28 weniger. Im Jahr 2021 lag die erfasste Zahl sogar bei 235.

Im Bereich des illegalen Handels und Schmuggels, zu dem auch der Fall von Mitte August gehört, hat die Polizei 2018 in Singen 36 Straftaten aufgenommen, 2021 waren es 23 Delikte und 2022 lag die Zahl bei 20 Straftaten. Laut Statistik sei in Singen vor allem mit Cannabis (2018 noch 23 Fälle, 2022 waren es elf), Amphetamin (acht Fälle in 2018, sechs in 2022) und Kokain (jeweils drei Fälle 2018 und 2022) gehandelt worden.

Auch Jugendliche handeln mit Drogen

Die Statistik der Polizei macht auch Angaben zum Alter der Täter, die illegal mit Drogen handeln. Darunter finden sich auch Jugendliche und Heranwachsende. Unter Jugendliche zählen Menschen, die zwischen 14 und 17 Jahre alt sind. Heranwachsende sind zwischen 18 und 21 Jahre alt. 2018 hat die Statistik fünf Jugendliche, elf Heranwachsende und 23 Erwachsene als Täter erfasst. Davon waren drei Erwachsene weiblich, in den anderen Altersgruppen waren die Täter ausschließlich männlich. 2022 wurde ein Jugendlicher als Täter erfasst, drei Heranwachsende (davon eine weibliche Person) sowie 15 Erwachsene (darunter eine Frau).

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Bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe möglich

Das Betäubungsmittelgesetz sieht verschiedene Strafen vor. Diese reichen von einer Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und ist abhängig von der Menge und Art der Droge. Für Jugendliche ist immer Jugendstrafrecht anzuwenden. Bei Heranwachsenden kann entweder das Jugendstrafrecht oder das Erwachsenenstrafrecht Anwendung finden. Das hängt mit der geistigen Reife des Täters zusammen. Da ab 60 Gramm Marihuana von einer nicht geringen Menge die Rede ist, könnte dem 22-jährigen Drogendealer aus Singen eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr drohen.