Es vergeht quasi kein Tag im Hegau, an dem es nicht irgendwo brennt. Die Feuerwehren fahren einen Einsatz nach dem anderen. So zumindest das Gefühl. Doch stimmt das? Der Singener Feuerwehrkommandant Mario Dutzi bestätigt auf SÜDKURIER-Nachfrage. „Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt knapp unter 500 Einsätze hinter uns“, sagt er. Im Jahr 2023 musste die Feuerwehr in Singen mehr als 700 Mal ausrücken.
Einsatzzahlen steigen an
Vor allem in den vergangenen Wochen habe es in Singen mehrfach gebrannt, zu Beginn der Woche im Jugendzentrum Juno in der Singener Nordstadt. In der Nacht von Montag auf Dienstag hat ein Feuer dort erhebliche Schäden angerichtet. Schwarze, verkohlte Balken auf der Rückseite des Gebäudes zeigen am Morgen danach das Ausmaß des Brandes. Die Polizei beziffert den Schaden auf mehr als 150.000 Euro.
„Alleine im Juli haben wir 58 Einsätze gefahren“, bilanziert Kommandant Mario Dutzi, also durchschnittlich fast zwei pro Tag. Damit befinde sich die Singener Feuerwehr zwar im Schnitt aus dem Vorjahr 2023. Ein Aber schiebt Dutzi dennoch hinterher: „Es ist schon eine Häufung von Einsätzen mit einem tatsächlichen Feuer festzustellen.“
Soll heißen, es geht weniger um Brandmeldeanlagen oder Nottüröffnungen, sondern tatsächlich um Einsätze, bei denen es wirklich brennt. Zuletzt war dies an mehreren Autobränden binnen kürzestes Zeit deutlich zu spüren. Etwa ein Feuer in der Laubwaldstraße am Dienstagabend in einer Kfz-Werkstatt. Hier hatte ein Auto im Innenhof plötzlich Feuer gefangen. „Dabei hat es sich aber hauptsächlich um technische Defekte gehandelt“, so Dutzi weiter.
So ist die Lage im Hegau
Und wie sieht es bei den anderen Feuerwehren im Hegau aus? Entspannt, wie die Nachfrage in Engen ergibt. Laut Feuerwehrkommandant Markus Fischer sei es dort in der jüngsten Vergangenheit nicht zu vermehrten Einsätzen gekommen. „Wir befinden uns auf demselben Niveau wie 2023, es gibt in Engen keine Ausreißer“, so Fischer. Die Engener Feuerwehr befinde sind im „normalen“ Zwei-Tages-Schnitt bei den Alarmierungen. „Wir können den Trend aus Singen nicht bestätigen“, so Fischer weiter. Vermutlich ist es also doch nur eine zufällige Häufung – was am Donnerstagabend beim nächsten Vorfall erneut für ein komisches Gefühl sorgen kann.