50 Feuerwehrleute hatten einen brenzligen Start ins neue Jahr, denn sie mussten einen Garagenbrand in der Singener Südstadt löschen. Wie Kommandant Mario Dutzi am Neujahrsmorgen mitteilt, stand dort gegen 2.42 Uhr eine Garage zwischen zwei Wohnhäusern in Vollbrand. „Das Feuer griff bereits auf der Gebäudevorderseite und auch auf der Gebäuderückseite auf angrenzende Gebäude über“, erklärt er.

Die Ursache ist klar: „Ursache waren nicht ausgekühlte Feuerwerkskörper im Mülleimer, die sich entzündet haben“, sagt Joachim Kleiser vom Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz auf Nachfrage. Er meldet insgesamt eine normale Silvesternacht, weitere Vorfälle gab es in Konstanz und Orsingen-Nenzingen.

Vier Verletzte oder keine?

Die Singener Feuerwehr der Abteilungen Stadt und Bereitschaftsabteilung Friedingen rückte in der Nacht mit elf Fahrzeugen in die Marienburgstraße aus und haben schon vier Minuten nach der Alarmierung vor Ort mit den Löscharbeiten begonnen. „es war ganz, ganz viel Glück, dass wir so schnell da waren, das können wir sonst nicht leisten. Dadurch konnte ien größeres Ausmaß wie in der Pomeziastraße verhindert werden“, sagt Dutzi auf Nachfrage.

Ein Feuerwehrmann beim Einsatz in der Silvesternacht in der Marienburgstraße in Singen.
Ein Feuerwehrmann beim Einsatz in der Silvesternacht in der Marienburgstraße in Singen. | Bild: Feuerwehr Singen

Unter Atemschutz und mit Hilfe der Drehleiter wurde laut Dutzi das Feuer bekämpft. „Das Feuer im Inneren der Garage konnte schließlich mit einer umfangreichen Brandbekämpfung gelöscht werden.“ Während bei der Polizei keine Verletzten registriert sind, spricht Mario Dutzi von insgesamt vier verletzten Personen: „Zwei Bewohner wurden bei Löschversuchen mittelschwer, zwei weitere Bewohner leicht verletzt“, so der Kommandant. Sie seien zur Abklärung ins Klinikum gebracht worden, weil sie Rauchgas eingeatmet haben oder leichtere Verbrennungen erlitten.

Dieses Bild der Feuerwehr zeigt das Ausmaß der Zerstörung in der Garage.
Dieses Bild der Feuerwehr zeigt das Ausmaß der Zerstörung in der Garage. | Bild: Mario Dutzi

Einig sind sich die Blaulicht-Organistionen beim Schaden: „Beide angrenzten Wohnhäuser blieben im Inneren weitestgehend unversehrt und sind weiter bewohnbar“, erklärt Dutzi. Was sich in der Garage befand, sei allerdings verbrannt. Teile der Gebäudefassade hätten für Nachlöscharbeiten geöffnet werden müssen.

Die Schadenssumme sei hoch, Joachim Kleiser vom Führungs- und Lagezentrum schätzt ihn auf 100.000 Euro.

Intensives Silvester für Singener Feuerwehr

Glück im Unglück hatten die Betroffenen, dass die Feuerwehr so schnell am Brandort sein konnte: „Ein sehr schnelles Ausrücken von knapp einer Minute war möglich, da sich Einsatzkräfte noch von vorhergehenden Einsätzen im Feuerwehrhaus befanden“, sagt Kommandant Mario Dutzi.

Denn es war insgesamt ein anstrengendes Silvester für die Einsatzkräfte: „Zählt man die zwei Einsätze des Silvestertages hinzu, forderten insgesamt 15 Einsätze die Singener Feuerwehr binnen 24 Stunden.“

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Am Silvestertag habe eine Brandmeldeanlage ausgelöst, außerdem musste ein steckengebliebener Aufzug geöffnet werden. Dazu kamen 13 Einsätze in der Nacht auf Neujahr. Dabei habe es sich laut Dutzi um überwiegend kleinere Einsätze gehandelt.

Dreimal sorgen Feuerwerkskörper nach Entsorgung für Brand

Einen greift er in seinem nächtlichen Bericht heraus: Um 1.39 Uhr verhinderten die Feuerwehrleute bereits ein Übergreifen von in Brand geraten Müllbehältern auf Garagen in der Fichtestraße. Auch hier sei der Brand mutmaßlich auf schlecht entsorgte Feuerwerkskörper zurückzuführen, ebenso bei einem Einsatz in Schlatt unter Krähen. Sein Tipp: Die Feuerwerkskörper erstmal im Freien lagern und dann am nächsten Morgen abgekühlt entsorgen.

So sieht die zerstörte Garage in der Singener Südstadt aus.
So sieht die zerstörte Garage in der Singener Südstadt aus. | Bild: Feuerwehr Singen

Das Fazit des Kommandanten fällt am Sonntagnachmittag deutlich aus: „Brennende Mülltonnen und Hecken kommen an Silvester durchaus vor, aber in der Häufigkeit ist es ein Jahr deutlich über dem Schnitt“, sagt Dutzi. Immerhin habe es bis 15 Uhr keinen erneuten Einsatz gegeben, ergänzt er mit Blick auf eine zuletzt anstrengende Zeit. Bereits vor Weihnachten war die Singener Feuerwehr bei einem Großbrand gefordert, als am 19. Dezember in der Nordstadt ein Wohnhaus ausbrannte und unbewohnbar wurde. In Engen stehen zwei Frauen seit einem Zimmerbrand an Heiligabend vor dem Nichts.