Die von der Stadtverwaltung eingeführten Mehrwegbecher scheinen in Singen gut anzukommen. Wie Klimaschutzmanagerin Johanna Volz in der jüngsten Gemeinderatssitzung mitteilte, habe eine Umfrage unter den zehn am Mehrwegsystem beteiligten Betrieben eine positive Rückmeldung gegeben. Gut einen Monat nach der Einführung eines Mehrweg-Pfandsystems würden laut Volz rund 18,5 Prozent der Kunden das neue System nutzen.

„Alle Befragten geben an, dass insbesondere Berufstätige unter 50 Jahren die neuen Pfandbecher nutzen“, sagt sie. Die Becher würden in der Regel in einem Zeitraum von ein bis zwei Tagen in die Filialen zurückgebracht. Aktuell gebe es mehrere Anfragen von Geschäften, die ebenfalls in das Mehrwegsystem einsteigen wollen.

Wie das System funktioniert: Becher gegen Pfand

Laut Johanna Volz habe sich die Stadt für ein Faircup-System entschieden, weil die Becher und Boxen zu 100 Prozent aus recyceltem Polypropylen bestehen und bis zu 1000 Mal wiederverwendet werden können. Sie werden in Deutschland produziert und sind mit dem „Blauen Engel“, einem Umweltzeichen für besonders umweltschonende Produkte, ausgezeichnet.

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Und so funktionierts: Kunden zahlen für den Becher einen Pfand von 1 Euro sowie 50 Cent Pfand für den passenden Deckel. Die Becher können bei allen Partnern zurückgegeben werden.

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Stadtrat Dirk Oehle (Neue Linie) zeigte sich als Anhänger des Systems. „Ich bin davon überzeugt, dass wir damit Müll vermeiden.“ Allerdings bemängelte er das Material. Er wünsche sich etwa Edelstahlbecher, da sie langlebiger seien. Stadträtin Kirsten Brößke (FDP) bezeichnete die Aktion als tolles Konzept. Sie befürchte allerdings, dass Becher aus hochwertigerem Material nicht immer den Weg zurückfinden werden.

Die Klimaschutzmanagerin Johanna Volz und Oberbürgermeister Bernd Häusler (von links) beim Start des Systems. Insgesamt machen bis jetzt ...
Die Klimaschutzmanagerin Johanna Volz und Oberbürgermeister Bernd Häusler (von links) beim Start des Systems. Insgesamt machen bis jetzt zehn Betriebe mit.

Sind Becher nur der Anfang?

Stadtrat Eberhard Röhm (Grüne) hoffe, dass sich die neuen Pfandbecher bei den Nutzern noch mehr rumsprechen werden. Aber für ihn seien die Becher nur der Anfang: „Das System betrifft nur Becher, aber es gibt auch andere Verpackungen.“ Der Müllberg werde durch die Becher alleine nicht so viel kleiner. „Aber es ist ein Anfang“, so Röhm. Johanna Volz kündigte an, dass die Stadt dabei sei, auch andere Verpackungsarten zu prüfen: „Ich habe schon einen umweltfreundlicheren Pizzakarton im Hinterkopf.“

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