Die Stadt soll umweltfreundlicher werden – darin sind sich alle einig. Ein Baustein dazu soll ein Pfandsystem für Becher und Boxen sein, in denen Kunden Getränke oder Speisen zum Mitnehmen kaufen können. Die Stadt möchte hierbei das System der Firma Faircup einführen, wie Johanna Volz, Klimaschutzmanagerin der Stadt Singen, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Stadtplanung, Bauen und Umwelt berichtete.
Rückenwind für das Konzept?
Bei einem Testlauf mit Gastronomen habe sich das System durchgesetzt. Die Idee dahinter: Möglichst viele Singener Betriebe schließen sich an ein System an, um die Benutzung von Mehrweggeschirr möglichst einfach zu machen. Denn je mehr Gastronomen dabei sind, desto mehr Möglichkeiten haben die Kunden, die Mehrwegbecher und -boxen wieder zurückzugeben.
Bei Faircup können auch Pfandautomaten in Supermärkten angeschlossen werden, erklärt Volz. Und: Ab 2023 würde eine Mehrwegalternative ohnehin Pflicht. Davon erhofft sich die Stadtverwaltung offenbar Rückenwind für das Konzept. Vor ein paar Jahren habe man bereits einen solchen Vorstoß gemacht, der an zu wenig Teilnahme gescheitert sei, so OB Bernd Häusler.
Zuschüsse für Gastronomen und Bäckereien
Die Stadt werde Gastronomen und Bäckereien bei der Einführung des Systems unterstützen, erklärt Johanna Volz. Für einen Einjahresvertrag soll es einen 50-Prozent-Zuschuss geben, für einen günstigeren Dreijahresvertrag einen Zuschuss von einem Drittel. Außerdem gebe es 250 Euro für jeden Betrieb, der komplett aus den Einwegbechern aussteigt, so Volz, und die Sitzungsvorlage zählt weitere Vergünstigungen auf.
Dass durch die Mehrwegbecher und -boxen auch der Steuerzahler spart, davon zeigte sich OB Häusler überzeugt. Denn es würden viele Einwegbecher auf der Straße landen, mit Aufwand beim Entsorgen. 320.000 Einwegbecher würden in Deutschland pro Stunde weggeworfen, referiert Volz Zahlen der Deutschen Umwelthilfe. Auch kompostierbare Materialien seien kein Ersatz, weil diese von Sortiermaschinen nicht erkannt und im Restmüll landen würden.