In einem Punkt sind sich alle Akteure einig: Es war ein schwieriger Wahlkampf unter Pandemiebedingungen. Beim Stimmenfang Abstandsregeln einzuhalten, macht Überzeugungsarbeit nicht einfacher. Der Landtagswahlkampf zeigt einmal mehr, dass dies in Singen besonders zählt. Nachdem zur Wahl vor fünf Jahren der Abwärtstrend gebrochen schien, hat die Menschen in der Stadt unterm Hohentwiel nun wieder deutlich die Wahlmüdigkeit übermannt. Schon im Kommunalwahlkampf vergangenes Jahr hatte Stadtrat Hubertus Both bilanziert, das es frustrierend sei, wenn mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten von ihrem Recht zur Stimmabgabe keinen Gebrauch machen.
Kurz gesagt: Am Wetter konnte es nicht liegen – es war erträglich genug, um den Schritt vor die Haustüre zu wagen, aber doch nicht so schön, dass Freizeitaktivitäten gelockt hätten.
Was aber war: Das Virus macht den Menschen zu schaffen. Lethargie macht sich breit. Aber das darf keine Ausrede sein. Weder für Nichtwähler, noch für die Politik. Es bleibt spannend, wie die Gewählten es schaffen wollen, auch die Frustrierten zu erreichen.