In der Kita im Singener Stadtteil Beuren an der Aach kam es offenbar zu pädagogisch fragwürdigen Situationen, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage bestätigt. So fragwürdig, dass ein Mitarbeiter und die Leitung der Kita seitdem nicht mehr im Dienst sind. Doch die Sache ist offenbar heikel und einige Anfragen der Redaktion bleiben ohne Auskunft. Klar ist, dass die Stadt Singen als Trägerin der Kita inzwischen nach einer neuen Leitung sowie nach einer neuen Erzieherin oder einem neuen Erzieher sucht. Entsprechende Anzeigen hat die Stadt kürzlich veröffentlicht.
Kurz vor Weihnachten hat die Stadtverwaltung die Eltern der Kita informiert. Das Schreiben liegt der Redaktion mittlerweile vor. Es sei zu Vorfällen gekommen, die man der Aufsichtsbehörde habe melden müssen, auch von wiederholtem Fehlverhalten eines Mitarbeitenden ist darin die Rede. Mehr Details gibt es in dem Schreiben nicht.
Autoritäres Gebaren gegenüber Kindern
Die Kita in Beuren werde seit dem Weggang der beiden Kräfte „in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern“ direkt aus dem Singener Rathaus geleitet, wie der städtische Pressesprecher Stefan Mohr erklärt. Der fragliche Mitarbeiter habe sich „mehrfach pädagogisch fragwürdig“ verhalten. Dabei sei es um autoritäres Gebaren gegenüber Kindern gegangen, „das wir so nicht dulden können“, so Mohr weiter.
Das sei so weit gegangen, dass die Stadt eine Meldung wegen des Verdachts auf Kindeswohlgefährdung an die Aufsichtsbehörde gemacht hat, den Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) Baden-Württemberg.
Die Stadtverwaltung habe im Oktober 2024 von Problemen mit dem fraglichen Mitarbeiter erfahren und „umgehend Maßnahmen ergriffen“, schreibt Mohr weiter. Am Ende sind die Leitung und der Mitarbeiter noch vor Weihnachten gegangen, wie aus dem Elternbrief der Stadtverwaltung hervorgeht.
Ein Kontakt zum Elternbeirat der Kita kam indes nicht zustande, auch Ortsvorsteher Stephan Einsiedler gibt keine Auskunft zu dem Vorgang.
Stadtverwaltung will nun das Vertrauen wieder herstellen
Für die Zukunft wolle die Stadtverwaltung das Vertrauen der Beteiligten wieder herstellen, schreibt Pressesprecher Mohr in seiner Stellungnahme – und zwar durch „offene Kommunikation zwischen der Abteilung Kindertagesbetreuung sowohl mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch mit den Eltern“.
Die Kita in Beuren hat laut Informationen der Stadtverwaltung Plätze für 72 Kinder ab einem Alter von zwei Jahren bis zum Schuleintritt. Laut Pressesprecher Mohr arbeiten derzeit sieben pädagogische Fachkräfte, zwei Auszubildende in der praxisintegrierten Ausbildung zur Erzieherin und pädagogischen Assistenz, eine Zusatzkraft, eine FSJlerin und eine Hauswirtschaftskraft dort. Außerdem gebe es aktuell eine pädagogische Springfachkraft.