Regengüsse schon am frühen Morgen und kaum Aussicht auf Besserung – die Wettervorhersage für den Sonntag traf zu. Zum ersten Mal in der Geschichte des Martinimarktes musste der Markt aufgrund der markanten Wetterlage kurzfristig abgesagt werden. „Das hatten wir noch nie, aber wir haben uns gemeinsam mit der Stadt Singen und der Feuerwehr schweren Herzens für eine Absage der 22. Auflage entschlossen“, erklärte Claudia Kessler-Franzen von Singen aktiv zur Entscheidung, den beliebten Spezialitäten-Markt auf dem Rathausplatz beim Hohgarten ausfallen zu lassen.

Dabei hätten es sich die Verantwortlichen nicht leicht gemacht. Die Entscheidung fiel erst am Samstagabend, ausschlaggebend seien die angesagten Sturmböen bis Stärke 9 gewesen. „Um die Teilnehmenden und die Besucherinnen und Besucher zu schützen, mussten wir so entscheiden“, denkt Kessler-Franzen besonders an die filigranen Artikel der Kunsthandwerker. Die Absage sei noch am Samstagabend an die Teilnehmenden übermittelt worden und sei laut Rückmeldung auch bei den Marktbeschickern auf Zustimmung gestoßen.

Geshoppt wird in den Geschäften trotzdem

Trotz Regen belebte sich mit Öffnung der Geschäfte ab 13 Uhr auch die Innenstadt. „Viele Leute wissen nicht, dass der Martinimarkt ausfällt und nutzen den Tag zum Einkaufen“, berichtet Bettina Kornmayer vom Modefachgeschäft Heikorn, dass schon zehn Minuten vor Öffnung Kunden vor der Tür standen. Ein ähnliches Bild gab es auch vor anderen Geschäften wie der frisch umgebauten C&A-Filiale in Singen.

Das könnte Sie auch interessieren

Einen Unterschied zu den Jahren davor konnte Kornmayer nicht feststellen. Wenn Kunden mit der Ware zufrieden seien, würden sie auch wiederkommen. Dafür sprachen die vielen Autokennzeichen aus den Nachbar-Landkreisen wie Waldshut oder dem Raum Tuttlingen.

Um dem Wetter zu entkommen und sich aufzuwärmen, war das Cano immer wieder Anziehungspunkt.
Um dem Wetter zu entkommen und sich aufzuwärmen, war das Cano immer wieder Anziehungspunkt. | Bild: Christel Rossner

Auch bei Zinser herrschte gegen Mittag rege Kundenfrequenz. Durch den Ausfall des Marktes sogar mehr als erwartet. „Wenn die Leute schon mal in der Stadt sind, dann machen sie auch einen Bummel durch die Geschäfte“, meinte Sybille Oberbillig, verantwortlich für den Bereich Kasse. Der Regen machte kaum eine Pause, auch durch die Häuserzeilen der Innenstadt fegte so manche Böe. Um dem Wetter zu entkommen und sich aufzuwärmen, war das Cano immer wieder Anziehungspunkt.

Ansturm beim Spiel-Angebot blieb aus

Währenddessen lag der Singener Rathausplatz zum Martini-Sonntag in diesem Jahr verlassen im Regen. Geöffnet war aber der Jahr für Jahr beliebte Spiele-Raum im Hotel Holiday Inn Express. Doch die Markt-Absage hatte auch Folgen für das besondere Angebot am Rande der Veranstaltung. „Gleich nach Öffnung hatten sich hier die ersten Spieler eingefunden, der große Ansturm blieb aber aus“, musste Ramona Graf von der Abteilung Kinder und Jugend feststellen.

Auch wenn der Rathausplatz verwaist war, fanden doch einige Interessierte den Weg in den Spiele-Raum im Hotel Holiday-Inn-Express.
Auch wenn der Rathausplatz verwaist war, fanden doch einige Interessierte den Weg in den Spiele-Raum im Hotel Holiday-Inn-Express. | Bild: Christel Rossner

Die Spieltische waren im Laufe des Tages von ganzen Familien besetzt, aber das sei kein Vergleich zu früher. In den vergangenen Jahren habe mit Beginn der Öffnung ein Kommen und Gehen geherrscht, weiß Ramona Graf. Zum ersten Mal dabei war das Schülerforschungszentrum Singen, wo auch Minicomputer selbst programmiert werden konnten.

Was blieb, waren auch die 750 süßgebackenen Gänse für die Kinder, die laut Singen aktiv bei Sport Müller, Heikorn, Mode Zinser und im Cano verteilt wurden. Auch die Museen hatten wie geplant geöffnet und haben ihre Sonderführungen angeboten.