Nach dem Beschluss beginnt die eigentliche Arbeit: Das ist bei vielen Großprojekten so, und die geplante neue Kreisklinik in der Singener Nordstadt bildet da keine Ausnahme. Nach dem Beschluss von Kreistag und Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN), das neue Krankenhaus im Singener Norden errichten zu wollen, müssen nun Baurecht geschaffen, Grundstücke gekauft und Ausgleichsmaßnahmen gestartet werden.
Und das nicht nur auf dem eigentlichen Bauplatz für das neue Krankenhaus auf dem Grundstück am Abzweig der Bruderhofstraße von der Hohenkrähenstraße am Rand der Nordstadt. Die neue Klinik soll auch per Seehas angebunden werden, weshalb auch an der Bahnlinie Bauarbeiten, Pläne und Grundstücke notwendig sind.
Der Singener Gemeinderat hat nun in seiner jüngsten Sitzung eine Reihe von Vorarbeiten beschlossen, die zuvor schon der Planungsausschuss empfohlen hatte. Dazu gehören vorbereitende Untersuchungen für die Bauarbeiten, aber auch die Aufstellung von Bebauungsplänen für Krankenhaus und Bahnhaltepunkt. Außerdem beschloss das Gremium, einen Bebauungsplan für Ausgleichsmaßnahmen im benachbarten Gebiet Sandacker aufzustellen. Das Gebiet liegt weiter nördlich in Richtung des Autobahnanschlusses Singen. Flankiert wird die Planung in allen drei Gebieten durch Vorkaufsrechte für diejenigen Grundstücke, die noch nicht der Stadt gehören.
Denn die Stadt kaufe die Grundstücke, wie Oberbürgermeister Bernd Häusler erklärte. Geld dafür sei im Haushalt vorhanden, trotz der schwierigen Lage. Der Ankauf der Grundstücke gehöre dazu, um die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau zu schaffen, erklärt die städtische Pressestelle auf Nachfrage. Die Beschlüsse für vorbereitende Untersuchung, Planung und Vorkaufsrechte fielen jeweils einstimmig oder mit wenigen Enthaltungen oder Gegenstimmen.
Planung und Grundstücksverhandlungen können beginnen
Nun können nicht nur die Planungen beginnen, sondern auch die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, wie Häusler schon zuvor im Verwaltungs- und Finanzausschuss erläuterte. Auch im Kreistag werde das Thema intensiv diskutiert, sagte Häusler, der selbst Mitglied des Kreistags ist. Das Gremium wolle mehrere Kliniken als Beispiele besuchen: „Da will ich, dass der Gemeinderat mitgehen kann.“ Denn die Planung sollte im Schulterschluss zwischen Kreis, GLKN und Stadt erfolgen. Und am Einfallstor nach Singen solle auch ein ansprechender Bau entstehen, so Häusler im Gemeinderat.
Informationen gab es für die städtischen Gremien auch zur Realisierungsstrategie für das Krankenhaus. Laut Häusler sei geplant, die neue Klinik in einem Partnering-Verfahren zu errichten. Dieses Modell der Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Bauunternehmen soll Risiken minimieren und Konflikte vermeiden. Die Entscheidung über das konkrete Realisierungsmodell für den Neubau soll laut Häusler aber erst im Mai im Kreistag fallen.