Die Hohenkrähenstraße ist seit Jahren in einem schlechten Zustand und soll nun endlich ausgebaut werden. Im Ausschuss für Stadtplanung, Bauen und Umwelt stellte Ekkehard Sigg, städtischer Abteilungsleiter Straßenbau, die aktuelle Planung vor. Mehrfach wurde in der Vergangenheit über die Sanierung der Straße gesprochen, zum Baubeschluss kam es wegen Klärungen verschiedener Punkte aber nicht. Bis jetzt.

So soll es gemäß der Planung für Autos möglich sein, während der Bauarbeiten stadteinwärts zu fahren. Im Vorfeld habe es von Anwohnern etwa die Sorge gegeben, dass sie ihre Grundstücke nicht mehr erreichen könnten, erläuterte Oberbürgermeister Bernd Häusler im Ausschuss. „Es ist nicht gedacht, dass der gesamte Verkehr durch die Nordstadt rollen wird“, so der OB.

Großräumige Umleitung geplant

Er merkte jedoch auch an, dass kaum verhindert werden könne, dass ortskundige Fahrer Schleichwege nutzen werden. Umleitungen solle es hingegen für den stadtauswärtigen Verkehr geben. „Unser Wunsch ist es, großräumig über die Autobahnabfahrt Hilzingen, also über die Schaffhauser Straße, umzuleiten“, sagte Häusler.

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Der Zeitplan siehe vor, das Bauvorhaben im Juli auszuschreiben und im September zu beginnen. Denn im August stehe noch einmal eine Sperrung des Bahnübergangs in der Schaffhauser Straße an. Eine Sperrung in der Hohenkrähenstraße sei daher erst danach möglich.

Kreisverkehr ist unwahrscheinlich

Im Vorfeld der Planung hatte die SPD mit einem Antrag eine Untersuchung angeregt, ob ein Kreisverkehr am Knotenpunkt an der Friedenslinde gebaut werden könne. Hierzu sei Anfang des Jahres ganztags eine Verkehrszählung erhoben und später von einem Ingenieurbüro ausgewertet worden.

Wie Häusler im Ausschuss erklärte, zeige die Analyse, dass gerade in den Abendstunden zu viel Verkehr stadteinwärts fließe, sodass ein Kreisverkehr der Belastung nicht standhalten würde. „Die Auswertung zeigt, dass ein Kreisverkehr an dieser Stelle nicht funktioniert.“

Weg für Radfahrer wird im Juli getestet

Laut Sigg soll es stadtauswärts einen gemeinsamen Geh- und Radweg geben, der am Ende der Bebauung am Aachuferweg angeschlossen ist. Stadteinwärts sei ein gepflasterter Gehweg geplant, der auch für Radfahrer freigegeben sei. Derweil teste die Stadtverwaltung bereits, welche Wegeführung für Fahrradfahrer die sicherste sei – eine Piktogrammkette oder ein Schutzstreifen. „Wir wollen versuchen, herauszufinden, welcher Radschutzstreifen am besten funktioniert“, erklärte Häusler.

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Hierfür findet sich seit Kurzem auf der Hohenkrähenstraße vom Stadteingang bis zur Kreuzung Schaffhauser Straße vorübergehend in gelber Markierung ein 1,50 Meter breiter Radschutzstreifen, anschließend eine Piktogrammkette und zuletzt ein 1,85 Meter breiter Radschutzstreifen. Das Projekt werde von der Hochschule Karlsruhe und der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg wissenschaftlich begleitet, so der OB in der Sitzung. Im Juli würden Studenten der Hochschule die Strecke mit dem Fahrrad abfahren und die Abstände messen. „Danach wird festgelegt, welche Markierung wo hinsoll“, sagte Häusler.

An der Fahrbahnbreite von sieben Metern soll sich allerdings laut Ekkehard Sigg nichts ändern. Die Deckschicht sei laut dem Abteilungsleiter Straßenbau aus Splittmastix-Asphalt vorgesehen. „Das bringt uns zwei Dezibel an Lärmminderung ein“, sagte Sigg.

Barrierefreie Bushaltestellen mit Fußgängerampeln sind geplant

Die vier Bushaltestellen entlang der Hohenkrähenstraße sollen für Menschen mit Behinderung ausgebaut werden, so der Abteilungsleiter Straßenbau. Es soll auch eine weitere Fußgängerampel geben. „Die erste ist auf Höhe der bestehenden Ampel beim Rebsteig geplant. Die zweite, neue Ampel kommt auf Höhe des Hummelweges, direkt bei der Bushaltestelle“, erläuterte Sigg. Gleichzeitig würden sämtliche Kanalhausanschlüsse sowie die Wasserleitung erneuert werden und die Beleuchtungsleitungen ausgetauscht.

Außerdem sollen von der Thüga neue Stromleitungen verlegt werden. Die Baukosten für die komplette Baumaßnahme beziffert Ekkehard Sigg mit 3,44 Millionen Euro. Das Projekt soll irgendwann 2025 abgeschlossen sein. Die Stadträte stimmten dem Beschluss einstimmig zu.

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Als nächsten Schritt wolle die Stadtverwaltung auf die Bevölkerung zugehen, so Häusler. „Es wird eine Anwohnerinformation geben, wo alle Fragen die noch offen sind, beantwortet werden.“ Der Termin hierzu werde noch bekanntgegeben.