Nach bisher ergebnislosen Verhandlungen erhöht die IG Metall den Druck, wie die Gewerkschaft mitteilt. Am Mittwoch gab es demnach die ersten Warnstreikaktivitäten in Singen und Gottmadingen. Insgesamt rund 2950 Beschäftigte von Amcor, Constellium, 3A Composites und Fondium hätten sich an den Protestaktionen beteiligt und die Arbeit niedergelegt.
„Wer angesichts der steigenden Inflation und der Abschlüsse in anderen Branchen mit so einem unzureichenden Angebot um die Ecke kommt, der provoziert den Konflikt und wirkt ihm nicht entgegen“, wird Bernhard Widmann, Betriebsratsvorsitzender von Constellium, zitiert. Sein Kollege, der Amcor-Betriebsratsvorsitzende Luis Brito ergänzte: „Das Angebot ist mehr als ausbaufähig und wird der Leistung meiner Kolleginnen und Kollegen bei Amcor bei Weitem nicht gerecht.“
Gewerkschaft fordert mehr Geld trotz Krise
Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde eine Entgelterhöhung von 8 Prozent für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Nach drei Verhandlungsrunden gab es das Angebot von Südwestmetall über 3000 Euro Inflationsprämie für eine Laufzeit von 30 Monaten.
Für Jose Pereira ist das kein ernst zu nehmendes Angebot, wie das Betriebsratsmitglied von 3A Composites in der Mitteilung erklärt: „Innerhalb von sechs Wochen gab es drei Verhandlungstermine und am Ende ein solches Angebot ist für die Kolleginnen und Kolleginnen nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht.“
IG Metall denkt über härtere Aktionen nach
Die Warnstreiks in der Region begannen am Montag, weitere sollen folgen. „Wir machen kein Geheimnis daraus, dass wir uns auf eine konfliktäre Auseinandersetzung gut vorbereitet haben. Wir denken auch verschiedene Szenarien und somit unterschiedliche Schärfegrade der Eskalation durch“, sagt Helene Sommer als Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Friedrichshafen-Oberschwaben und Singen.
Sie kündigt in der Mitteilung an: „Wenn die Arbeitgeber nicht schnell ein besseres Angebot auf den Tisch legen, ist eine Steigerung der Arbeitskampfmaßnahmen zu erwarten.“