Was schützt Fahrradfahrer auf der Straße besser – eine Piktogrammkette – also in regelmäßigen Abständen auf dem Asphalt aufgebrachte Fahrrad-Symbole – oder ein Schutzstreifen? Die Stadt Singen hat dazu einen Verkehrsversuch gestartet, den die Hochschule Karlsruhe und die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg (AGFK) wissenschaftlich begleiten. Als Realexperiment finden sich hierfür seit Kurzem auf der Hohenkrähenstraße vom Stadteingang bis zur Kreuzung Schaffhauser Straße vorübergehend in gelber Markierung ein 1,50 Meter breiter Radschutzstreifen, anschließend eine Piktogrammkette und zuletzt ein 1,85 Meter breiter Radschutzstreifen. Im Juli werden Studenten der Hochschule die Strecke immer wieder mit dem Rad abfahren und dabei die Abstände, die vorbeifahrende Autos halten, messen. Innerorts müssen diese beim Überholen 1,5 Meter Abstand zu Fahrrädern halten.

Auch Bürgerinnen und Bürger, die regelmäßig mit dem Rad auf der Hohenkrähenstraße unterwegs sind, können sich kurzfristig bei der Radverkehrsbeauftragten Petra Jacobi (petra.jacobi@singen.de, 07731 85351) oder Mobilitätsmanager Axel Huber (mobilitaet@singen.de, 07731 85366) melden, um an der Testphase teilzunehmen. Sie erhalten dann für den Juli ein Abstandsmessgerät für ihr Fahrrad und können die Datengrundlage verbessern. Die Stadt Singen hatte sich im Jahr 2022 erfolgreich für das Modellprojekt „gÜ-Rad – Kommunale Konzepte zur Einhaltung der gesetzlichen Überholabstände zwischen Kfz und Radfahrenden“ beworben. Ziel des Projekts ist es, Maßnahmen zu identifizieren die ausreichende Überholabstände zwischen Autos und Fahrrädern gewährleisten. Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) hat das Projekt gemeinsam mit dem Institut für Verkehr und Infrastruktur (IVI) der Hochschule Karlsruhe (HKA) ins Leben gerufen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in die endgültige Planung des Ausbaus der Hohenkrähenstraße mit einfließen.