In der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag, 29. März, wird der Bebauungsplan Schlossquartier nochmals zur Diskussion stehen und die weiteren Schritte zur Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit auf den Weg gebracht. Eine Zustimmung des Gemeinderats gilt als wahrscheinlich, denn bereits im Ausschuss für Stadtplanung, Bauen und Umwelt gab es ein einstimmiges Votum für das Projekt.
69 Mietwohnungen und Bürofläche
Philipp Kopp, Stadtplaner vom Büro Stemshorn und Kopp aus Ulm und Stefan Nachbaur vom Prisma Zentrum für Standort- und Regionalentwicklung GmbH mit Sitz in Friedrichshafen erläuterten in der Sitzung des Ausschusses den aktuellen Stand der Planungen. Im Rahmen des Projektes an der Friedenslinde, für das die drei Wohngebäude an der Schaffhauser Straße abgerissen werden, entstehen 69 Mietwohnungen und 2000 Quadratmeter Bürofläche.
Besonders der Grünraum und die Einbindung des Schlossparks standen im Ausschuss im Fokus der Gemeinderäte. Auch im Gestaltungsbeirat, der kürzlich getagt hatte, war der Park als zentraler Ort angesehen worden. „Der Schlosspark soll in die Freiräume, die bei den Gebäuden entstehen, hineinwachsen“, sagte Stefan Nachbaur.
Ersatz für sechs Bäume
An der Schaffhauser Straße sollen die Grünschollen noch ein wenig ausgeweitet werden. Für das Projekt müssen sechs Bäume gefällt werden. Dafür werden gemäß der Baumschutzsatzung Ersatzpflanzungen zwischen Tiefgarage und Schlosspark gemacht.
Im Nordbereich an der Schaffhauser Straße seien Baumstandorte vorgesehen, die jeweils 80 Zentimeter breite Flächen haben, so dass das Wurzelwerk gut wachsen könne, so Nachbaur.
Kritik an Zahl der Radstellplätze
SPD-Stadtrat Walafried Schrott sprach die Zahl der Fahrradstellplätze im Vergleich zu der Zahl der Autostellplätze an. In der heutigen Zeit und auch zukünftig, wenn mehr Menschen mit dem Rad zur Arbeit fahren würden, müsse das Verhältnis anders sein.
Aktuell sind für die Tiefgarage 192 Autostellplätze (gefordert sind 183 Plätze) sowie 92 Stellplätze für Fahrräder geplant. Man rechne pro 35 Quadratmeter Bürofläche mit einem Autostellplatz, aber einen Fahrradstellplatz gibt es nur für 100 Quadratmeter Bürofläche. „Ist das realistisch“, fragte Walafried Schrott, der sich – ebenso wie Stadträtin Karin Leyhe-Schröpfer (Grüne) – für mehr oberirdische Fahrradabstellplätze aussprach.
Remise bleibt unangetastet
Die denkmalgeschützte Remise rechts vom Schloss bleibt bei dem Bauvorhaben unangetastet. Achtsam umgehen müsse man auch mit den Wackersteinen, die rund um das Schlossgebäude und die Remise liegen, sagte Karin Leyhe-Schröpfer. Wegen des Erhalts der Mauer haben kürzlich Gespräche stattgefunden und es wird an einer Kompromisslösung gearbeitet.
Angedacht ist in dem Gebäudekomplex auch eine Kindertageseinrichtung mit 60 bis 65 Plätzen, so Nachbaur. „Dies wäre sicherlich dringend erforderlich“, so Karin Leyhe-Schröpfer. Die Gespräche mit der Stadt wegen der Kindertageseinrichtung hätten bereits begonnen, erklärte Nachbaur.