Nach Abschluss der planungsrechtlichen Vorarbeit soll es nun zielstrebig an die Realisierung Bebauung des Klettgau-Carrés in der Tiengener Innenstadt gehen. Im Juni werde der Bauantrag gestellt. Die etwa zweijährige Bauzeit soll bestenfalls noch dieses Jahr beginnen. Das kündigt Investor Claus Schleith im Gespräch mit unserer Zeitung an.
Froh über aktualisierte Planung
Annähernd zehn Jahre wechselvoller Vorgeschichte, Aufs und Abs, Verwerfungen und den Folgen von Pandemie und internationalen Konflikte sind natürlich auch an einem Großprojekt wie dem Klettgau-Carré nicht spurlos vorbei gegangen. „Auch wir haben im Vorfeld einige Fehler gemacht“, räumt Schleith selbstkritisch ein.
Aber jetzt blickt der Investor nach vorne. Mit den aktualisierten Plänen, die auf dem jetzigen Parkplatz und dem daneben gelegenen Grundstück den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses samt Tiefgarage sowie eines Parkhauses mit 200 Parkplätzen vorsieht, zeigt er sich vollauf zufrieden. Zu den voraussichtlichen Kosten hält sich der Investor bedeckt.
Gewerbe, Gastronomie, Wohnraum und jede Menge Parkplätze
Eine Drogerie, ein Bio-Lebensmittelmarkt und Gastronomie werden das Erdgeschoss des Klettgau-Carrés beziehen. Im Untergrund wird eine Tiefgarage mit 71 Stellplätzen gebaut.
„Vor allem schaffen wir vernünftigen Wohnraum. Das braucht die Stadt dringend“, so Schleith weiter. 50 Wohneinheiten mit Größen von ein bis vier Zimmer werden in zwei jeweils dreistöckigen Gebäuderiegeln auf dem Erdgeschoss eingerichtet.

Auf Qualität komme es ihm dabei ab, sagt Schleith. Das gehe bis hin zu den energetischen Standards, die QNG-Niveau erreichen sollen. Damit werde das Vorhaben auch für Investoren interessant, denn sie könnten sich über stattliche Abschreibungen freuen.
Das Parkhaus mit seinen knapp 200 Stellplätzen, davon 156 für die öffentliche Nutzung, sei derweil als wesentlicher Beitrag für die Verkehrsentlastung der Tiengener Innenstadt zu sehen. Gerade beim Marktplatz und der von der Stadt geplanten Umgestaltung der Unteren Hauptstraße böten sich dadurch ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten, ist Schleith überzeugt.
„Die Aufenthaltsqualität der Innenstadt wird erheblich aufgewertet. Davon werden alle Tiengener profitieren“, sagt der Investor. Dazu soll auch eine etwa 1500 Quadratmeter große Freifläche am Klettgau-Carré beitragen, die zum Verweilen einladen soll.
Wie geht es konkret weiter?
Gemeinsam mit Vertretern der Stadt möchte Schleith in den nächsten Wochen Beispiele für gelungene Parkhäuser in Augenschein nehmen und die Erkenntnisse in die Planung einfließen lassen, wie er sagt. Hintergrund ist, dass die Stadt bei der Finanzierung dieses Teils des Bauvorhabens mit im Boot ist. Die 156 öffentlichen Parkplätze werden nämlich jeweils mit 9000 Euro aus Landesmitteln und 6000 Euro seitens der Stadt gefördert.

Für Juni sei die Einreichung des Bauantrags vorgesehen. „Idealerweise werden wir im Spätherbst mit dem Aushub beginnen“, so Schleith weiter. Gebaut werden zunächst Tiefgarage und Erdgeschoss im Bereich Klettgau-Carré als Rohbau. Dies habe laut Investor vor allem pragmatische Gründe, denn es gebe nur eine gemeinsame Zufahrt zum Klettgau-Carré und zum Parkhaus.
Der Parkhausbau soll derweil im Herbst 2026 starten. Dieses werde laut Planung dann auch bereits nutzbar sein, ehe der Wohnbereich des Klettgau-Carrés fertiggestellt ist, so Schleith, der in erster Linie froh ist, dass nach zehnjähriger Vorgeschichte in absehbarer Zeit die Bagger rollen können. Es ist mit einer Bauzeit von zwei Jahren zu rechnen.