Mit dem Auto nach Donaueschingen hineinzukommen, ist seit Mittwoch, 25. Juni, noch ein bisschen schwieriger geworden. Aufgrund des Neubaus eines Kreisverkehrs auf Höhe des Ziegelhofs ist die Dürrheimer Straße vollständig gesperrt. Auch die Zufahrt nach Donaueschingen über die B27-Abfahrt Nord ist während der Bauzeit bis in den November nicht möglich. Der Flugplatz Donaueschingen bleibt jedoch durchgehend erreichbar. Der Verkehr wird in beide Richtungen über die B27-Abfahrt Mitte umgeleitet.
Die Aussicht auf mehr als vier Monate Nerverei und mehr Fahrzeit sorgt offenbar für wenig Begeisterung. In den vergangenen Tagen seien bei der Stadt Donaueschingen vermehrt Nachfragen eingegangen, warum diese wichtige Baumaßnahme gerade jetzt ausgeführt wird, sagte Stadtsprecherin Beatrix Grüninger. Denn zeitgleich sorgt die Veranstaltungsreihe Donauquellsommer dafür, dass der Durchgangsverkehr über den Cityring geleitet wird.
Die von der Stadt just am ersten Tag der Sperrung versandte Begründung der neuen Baumaßnahme setzt bei einer 4,25-Millionen-Infrastrukturmaßnahme an: Der neue Kreisverkehr ist ein zentraler Bestandteil der Erschließung der Norderweiterung des Gewerbegebiets Breitelen-Strangen.
Ursprünglich war die Maßnahme als zweiter Bauabschnitt für Anfang 2026 vorgesehen. Durch den sehr dynamischen Baufortschritt im Rahmen des ersten Bauabschnitts – der inneren Erschließung des neuen Gewebegebiets mit Anschluss an das bestehende Gebiet über die Raiffeisenstraße – habe sich die Chance ergeben, den Kreisverkehr noch in diesem Jahr vor dem Wintereinbruch fertigzustellen.
Fertigstellung 2025 bringt drei Vorteile
Die Mitteilung der Stadt listet drei Vorteile auf. Die Verkehrsanbindung des Gewerbegebiets kann deutlich früher verbessert werden. Dies stelle eine klare Verbesserung für die Gewerbetreibenden und den künftigen Verkehrsfluss dar. Die Bauzeit wird insgesamt verkürzt und damit auch die Dauer der Verkehrsbeeinträchtigung.
Die Baumaßnahme falle zudem in die Sommerferien, in denen das Verkehrsaufkommen erfahrungsgemäß niedriger sei. Mit der Baufirma wurde deshalb vereinbart, dass während der Sommerferien durchgehend gearbeitet wird, um die Einschränkungen für alle Verkehrsteilnehmer möglichst gering zu halten.
Die Entscheidung, schon 2025 an den Kreisverkehr zu gehen, hängt mit dem Baufortschritt der Erschließungsmaßnahme zusammen. Anhaltend trockenes Wetter habe die Erdarbeiten deutlich vereinfacht. Die Firma habe die Baustelle hervorragend ausgestattet und drei große Bagger an mehreren Stellen im Gebiet parallel zum Einsatz gebracht. Ein reibungsfreier Bauablauf ohne Unterbrechungen bedeute neben der Zeitersparnis auch eine Kostenersparnis für die Stadt.
Warum nicht nach dem Donauquellsommer?
Ein Baubeginn erst nach dem Donauquellsommer, also ab dem 1. September – ist laut Stadt technisch nicht möglich. Die Bauzeit des Betonkreisverkehrs umfasse insgesamt fünf Monate. Die Aushärtezeit des Betons dauere mindestens vier Wochen. Ein späterer Baustart habe das Risiko, dass die Arbeiten bei frühem Wintereinbruch nicht rechtzeitig abgeschlossen werden könnten – mit der Folge einer Sperrung über die Wintermonate.
Durch den vorgezogenen Baubeginn des Kreisverkehrs kann demnach die für 2026 geplante, umfangreichen Baumaßnahme am Hindenburgring flexibler gehandhabt und eine gleichzeitige Sperrung mehrerer Hauptverkehrsachsen ausgeschlossen werden.
Keine Alternativen zur Vollsperrung
Aufgrund der baulichen Gegebenheiten und der Dimension des geplanten Kreisverkehrs seien weder ein provisorischer Bypass noch eine halbseitige Sperrung der Dürrheimer Straße technisch realisierbar. Die Vollsperrung verkürzt zudem die Zeit der Bauarbeiten insgesamt deutlich.
Vorfahrtsänderung an der Pfohrener Straße
Um die Belastung auf der Umleitungsstrecke – insbesondere im Bereich der B27-Abfahrt Mitte und der Pfohrener Straße – möglichst zu reduzieren, wird eine Anpassung der Verkehrsregelung vorgenommen. So bekomme der aus Richtung Bad Dürrheim kommende Verkehr, der bei der Ausfahrt Mitte ausfährt, an der Pfohrener Straße Vorfahrt, wenn es weiter in Richtung Stadt geht.
Mit dem Bau des Kreisverkehrs leiste die Stadt einen wichtigen Beitrag zur zukunftsfähigen Infrastruktur Donaueschingens, heißt es abschließend – zum Wohle von Bürgern und Wirtschaft.