Singen hat ein wunderschönes Umland, aber wie sieht‘s mit der Stadt selbst aus? Sie leidet unter dem Image, dass sie nur deshalb schön ist, weil man rausschauen kann. Konstanz oder etwa Radolfzell haben es diesbezüglich mit ihren historischen Zentren leichter und doch darf man sich fragen, ob es sich bei den Wahrnehmungen lediglich um Klischees handelt. Das Kultur-Quartier mit der Stadthalle und dem Stadtgarten samt Gems, Färbe und dem Mac oder die Nähe zur Aach, das Einkaufsviertel (demnächst mit dem Cano), aber auch die einzelnen Quartiere brauchen den Vergleich mit anderen Städten nicht zu scheuen. Die Neugestaltung des Kreuzensteinplatzes ist ein weiterer kleiner Baustein für das Bemühen um Aufenthaltsqualität in der Innenstadt – und er wird teuer erkauft. Doch die Investition lohnt sich dann, wenn die Menschen lernen, den öffentlichen Raum und seine Gestaltung zu schätzen. Was das anbelangt, hat Singen tatsächlich Nachholbedarf. Der Umgang mit der sanierten Hegaustraße mit seinen Kaugummi-Flecken und den zahlreichen Kippen ist ein deutlicher Indikator für das Entwicklungspotenzial bei der Kinderstube.
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Zum Beispiel Singen: Wie gehen die Menschen mit dem öffentlichen Raum um?
