2020 war es der Stadtbus, nun sind die Parkhäuser die Sorgenkinder in der Jahresbilanz für 2021 der Stadtwerke Singen. Laut Stadtwerke-Geschäftsführer Axel Blüthgen schließt der städtische Eigenbetrieb das zurückliegenden Jahr zwar mit einem Jahresüberschuss von rund 204.000 Euro ab, aber die Parkhäuser bereiten den Stadtwerken Sorgen. Denn in diesem Bereich steht ein Minus von knapp 335.000 Euro.
„Das Ergebnis für 2021 ist gut, aber man muss berücksichtigen, dass das große Plus aus dem Abfallbereich kommt“, schildert Blüthgen. Normal sei dieser Bereich ein Nullgeschäft, aber mehr angeforderte Mülltonnen und Mehreinnahmen durch die Entsorgung von Papier und Pappe hätten das Ergebnis deutlich verbessert. Alleine im Bereich Müllabfuhr steht ein Überschuss von rund 425.000 Euro.

Das Jahresergebnis der Stadtwerke für 2021 setzt sich aus verschiedenen Sparten zusammen: Müllabfuhr (+ 425.000 Euro), Wertstoffe (+ 90.000 Euro), Wasserversorgung (+ 1,3 Millionen Euro), Stadtbus (- 1,5 Millionen Euro), Industriegleise (- 43.000 Euro), Parkhäuser (- 335.000 Euro) und Energiebeteiligung (+ 315.000 Euro).
Vor allem die Parkhäuser entwickelten sich dabei als Sorgenkinder. „Die Zahlen dort waren 2021 deutlicher geringer als vor der Pandemie“, betont Blüthgen. Laut Bilanz falle dadurch das Ergebnis in diesem Bereich um rund 294.000 Euro schlechter aus, als geplant. Grund hierfür seien neben dem Lockdown und dadurch deutlich weniger Parkender vor allem hohe Sofort-Sanierungsmaßnahmen gewesen, so Blüthgen.
„Das Ergebnis ein wenig gerettet hat das Kreisimpfzentrum in der Stadthalle. Dadurch war die Auslastung im dortigen Parkhaus gut“, ergänzt der Stadtwerke-Chef.
Auch der Stadtbus ist defizitär
Schon in den vergangenen Jahren als Sorgenkind bekannt ist der Stadtbus. Die Einnahmen fielen Corona-bedingt laut Blüthgen mit rund 121.000 Euro deutlich geringer aus als geplant. „Dies konnte aber durch hohe Ausgleichszahlungen aus dem Schutzschirm für den Öffentlichen Nahverkehr mit rund 275.000 Euro mehr als ausgeglichen werden“, sagt er. Dadurch sei es sogar gelungen, das Defizit um 142.000 Euro geringer ausfallen zu lassen.

Die größten Investitionen tätigten die Stadtwerke 2021 mit dem neuen Parkhaus Am Gleis. Rund zwei Millionen Euro wurden hier 2021 investiert. Drei Millionen Euro an Restbeträgen werden dafür laut Blüthgen 2022 fällig. Ebenfalls zu den größten Investitionen in 2022 zähle die Sanierung der Laubwaldstraße mit rund 700.000 Euro.
2,3 Millionen Euro für Neubaugebiet in Beuren
Für 2023 planen die Stadtwerke laut Blüthgen für die Erschließung des Baugebietes Engener Straße in Beuren im Bereich Abwasser und Wasser rund 2,3 Millionen Euro. Dort sollen in drei Bauabschnitten 17 Einfamilienhäuser, sechs Doppelhaushälften, sechs Reihenhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohnungen entstehen.
Zudem stehe die Sanierung des Masurengebietes in der Südstadt an. Dafür kalkulieren die Stadtwerke laut ihrem Geschäftsführer rund 2,8 Millionen Euro. „Das Vorhaben wird sich aber über mehrere Jahre hinweg ziehen“, sagt er.