Im Steißlinger Ortsteil Wiechs wurde nicht etwa mit Spaten in oder an einem Graben gestanden, selbst ein Bagger stand ebenso symbolisch da wie die Beteiligten mit ihrem Spaten. Denn noch waren Straße, Gehweg und Pflasterflächen geschlossen. Der Verkehr floss während der Veranstaltung durch den Ort, aber nicht der Datenverkehr, sondern der Straßenverkehr.
Die Gemeinde will das ändern. Sie baut das passive Netz. Das heißt sie ist die Bauherrin für Leerohre und Glasfaser sowie alle Übergabepunkte bis in die Gebäude. Verschwinden sollen die weißen Flecken der Datenversorgung in Wiechs, Maiershöfe sowie den Steißlinger Randbereichen Mindlestal und Mühlenweg. Mit den rund 120 geplanten Hausanschlüssen sollen etwa 150 Wohneinheiten an die digitale Welt angeschlossen werden. Bürgermeister Benjamin Mors hofft, dass die Bauarbeiten bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sind.

Im ersten Quartal des kommenden Jahres solle es eine öffentliche Präsentation geben. Dann wird nicht nur dargestellt, wohin die Baukosten von 1,6 bis 1,8 Millionen Euro fließen werden. Es stellt sich auch der Netzbetreiber Netcom BW vor. Dieser plant das Netz spätestens im vierten Quartal 2022 in Betrieb zu nehmen. Das Glasfasernetz wird von Atene Com gefördert, es sollen Fördergelder aus Bund und Land fließen. „Zum Glück hat sich die Förderkulisse etwas vereinfacht. Von Bürokratieabbau sind wir aber weit entfernt“, bedauert Mors. So gelte es mit dem Ingenieurbüro Raff genau zu beachten, dass die Förderrichtlinien eingehalten werden.
In Wiechs wird zeitgleich mit Glasfaser- auch das Stromnetz erweitert. Das wird unter anderem durch den Abbau der Freileitungen sichtbar. Die Gemeinde wird zudem die Straßenbeleuchtung erweitern. Das freut nicht nur den stellvertretenden Ortsvorsteher Volker Kuhn. Eine Verbindung ins Internet sei in Wiechs seit sechs Jahren Thema. Sie sei in Zukunft so wichtig wie die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser. „Breitband ist wichtig für uns als Gemeinde!“