Steißlingen – Diesmal war es eine Fasnet für alle im Remigiushaus: Wo bisher die Wieber unter sich blieben, durften erstmals beim närrischen Abend unter dem Motto „So en Zirkus“ der Pfarrgemeinde Steißlingen auch die Männer rein. „Die Manne dürfet au mitfeire, aber nu, wenn sie brav sin“, kommentierte Regina „Resi“ Renz mit ihrer Puppe Tante Nuri (Petra Keller) die Neuerung. Sie führten auch gemeinsam durch den Abend und sangen mit dem Publikum ein Loblied auf die neue Notausgangstür im Remigiushaus.
Ob es diese Tür wirklich brauche, stellte Resi Renz infrage: Hätten die Frauen doch im Notfall ganz grazil aus dem Fenster jucken können. Pfarrer Werner Mühlherr zeigte sich in seinem Beitrag von der neuen Fluchtmöglichkeit auch überfordert. Er zitierte Geschichten und Gedichte von Heinz Erhardt. Maria-Anna Maier brachte mit ihrer Gitarre bayerische Mundart auf die Bühne und erklärte anhand des schwarzen „Büberl“ aus der Krippe, wie man es mit der politischen Korrektheit übertreiben könne.
Die Linedancer aus Steißlingen und Stockach-Espasingen zeigten unter Leitung von Sonja Schnee und Robert Stipcic tänzerisch den American Way of Live. Herzlich lachen konnte das Publikum über die Flugenten-Nummer von Resi Renz und Petra Keller, die in Entenkostümen auf Tischen beinahe eine Bruchlandung hinlegten. Als Klatschtante nahm Resi Renz zahlreiche Missgeschicke im Ort auf die Schippe. Den gelungenen Abschluss des Abends bestritt der Pfadichor, der darüber sang, wie wenig sich eigentlich im Ort verändert habe. Die Gruppen der katholischen Kirchengemeinde mit katholischer Frauengemeinschaft, Pfadichor, Kirchenchor und Gemeindeteam haben erneut einen kurzweiligen Abend auf die Beine gestellt, dessen Einnahmen dem Wünschewagen zugutekommen. Die Organisation erfüllt schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Wunsch.