Eine mögliche Wiederbelebung der Ablachtalbahn erfährt weitere Unterstützung. So sagte der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Konstanz und stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Jung, kürzlich am Rande eines Pressetermins: „Ich unterstütze die Initiative zur Wiederbelebung der Ablachtalbahn.“ Diese finde er sehr positiv. Auch die Initiative Bodensee-S-Bahn (IBSB) hat die angekündigte Wiederaufnahme eines Personenverkehrs durch Freizeitzüge an Sonn- und Feiertagen zwischen Stockach und Mengen begrüßt. Gleichzeitig unterstützt die Initiative die Einrichtung eines Haltepunktes an der Bodensee-Gürtelbahn im Stockacher Stadtteil Espasingen. Beides teilte die IBSB in einer Pressemeldung mit.

Darin wertet die Initiative die Bestellung der Freitzeitzüge auf der Ablachtalbahn durch die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) als ersten, wichtigen Schritt zur Reaktivierung für den Personennahverkehr. Weiter heißt es: „Es liegt nahe, den Betrieb über eine direkte Verlängerung des erfolgreichen Seehäsles zwischen Stockach und Radolfzell zu organisieren.“ Dadurch werde diese sonntägliche Verbindung zur Mustervorlage für einen normalen Regionalbahn-Betrieb zwischen Radolfzell und Mengen. Interessant sei auch der Ansatz, die baubedingte Sperrung der Südbahn zwischen Aulendorf und Friedrichshafen zu berücksichtigen. So könnte am Sonntag der Verkehr über die Alblachtalbahn in Richtung Bodensee gebracht werden.
Doch die Initiative hat noch weitergehende Vorschläge. Vor dem Hintergrund der Bauarbeiten für die Elektrifizierung der Südbahn sollte Umleitungsverkehr auch an den anderen Wochentagen angeboten werden. Die aktuell verkehrenden Interregio-Expresse von Ulm über Friedrichshafen nach Basel über die Ablachtalbahn mit Halten in Meßkirch und Stockach fahren zu lassen, wäre schneller als jeder Schienenersatzverkehr, heißt es in der Mitteilung weiter.

Gleichzeitig erneuert die IBSB ihre Forderung nach der Wiedereinrichtung des Haltepunkts in Espasingen. Als größte Hindernisse dafür wertet die Initiative, dass die Gürtelbahn nur eingleisig verläuft und dass die dieselgetriebenen Züge auf der Strecke nicht so rasch beschleunigen können wie Elektro-Züge. Daher sei es „unbedingt wichtig“, dass beides umgesetzt werde: ein Ausbau der Zweigleisigkeit, „um einen normalen Bahnverkehr mit einem geregelten, dichten Takt im Nah- und Fernverkehr zu ermöglichen“, ebenso wie die Elektrifizierung. Die bessere Beschleunigung elektrischer Züge sei für die Bedienung von kleinen Haltepunkten wichtig. Derzeit laufen Vorplanungen für die Elektrifizierung der Gürtelbahn. Von den 3,8 Millionen Euro, die dafür nötig sind, übernimmt das Land ein Viertel, der Rest wird aus kommunalen Kassen bezahlt.