Thomas Warndorf wird in diesem Jahr zum letzten Mal als Mitglied des Hohen Grobgünstigen Narrengerichts zu Stocken die Fasnacht feiern. Dies gab Narrenrichter Jürgen Koterzyna bei der Dreikönigssitzung bekannt. Das bedeutet auch: Für die Narrengerichtsverhandlung 2019 muss es einen neuen Kläger geben, der den Beklagten oder die Beklagte vor den Schranken des Narrengerichts in Bedrängnis bringt.

Angesichts der Schlüsselposition, die nun frei wird, ging ein Raunen durch den Saal, als Koterzyna die Nachricht verkündete. Für das Kollegium sei das selbstverständlich schade, so der Narrenrichter am Rande der Veranstaltung, denn Warndorf habe das Narrengericht immer bereichert. Was künftig nicht mehr da sein wird, konnten die Besucher der Dreikönigssitzung bei einem kleinen Dialog erleben, mit dem Warndorf und Fürsprech Michael Nadig den diesjährigen Beklagten bekannt gaben. Beide präsentierten sich im Bürgerhaus Adler Post – ebenso wie auf der Bühne der Jahnhalle – als kongeniale Partner.

Mit Thomas Strobl blicke er nun auf seinen 14. Beklagten vor dem Narrengericht voraus, seit 18 Jahren sei er Gerichtsnarr, sagt Thomas Warndorf, inzwischen 72 Jahre alt, zum Thema. "Jetzt ist es einfach genug", sagte Warndorf am Rande der Dreikönigssitzung zu seinem Entschluss, der ihm durchaus schwerfalle. Das Narrengericht habe immer von Wechsel und Wandel gelebt, es sei an der Zeit, dass jemand anderes diese Aufgabe übernimmt, so Warndorf. Für ihn endet die Zeit als aktiver Gerichtsnarr an Dreikönig 2019. Bei Archiv und Hans-Kuony-Post wolle er aber gerne weiter helfen. Narrenrichter Koterzyna stellte an Dreikönig in Aussicht: "In diesem Jahr wird er bei der Anklage noch einmal richtig zulangen." Thomas Warndorf arbeitete bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 als Kulturamtsleiter der Stadt Stockach und sitzt seit 2014 für die SPD im Stockacher Gemeinderat.