Ein Umzug am Schmotzige Dunschtig ohne Pferde ist möglich, aber eine Ausnahme. Im vergangenen Jahr haben die drei Reiter wegen eines erkrankten Pferdes gefehlt – das erste Mal seit Jahrzehnten, wie Peter Gassner sagt. In diesem Jahr wird er mit seiner Frau Sabine und Gernot Krause wieder voraus reiten. "Wir symbolisieren die Herolde", erklärt Peter Gassner, die als Boten der Obrigkeit das Eintreffen des Narrengerichts ankündigen. Diese Aufgabe sei ein Stück Tradition, fordere aber auch Erfahrung.

"Das kann nicht jedes Pferd", sagt Peter Gassner. Schließlich gibt es bei so einem Umzug viele Menschen, Bewegungen und Musik. Daher hätten sie das erkrankte Pferd im Vorjahr nicht einfach ersetzen können. "Man muss den Charakter kennen ", sagt Gassner. Da kommt ihnen zugute, dass sie nicht nur einen Reitstall in Gottmadingen führen, sondern auch seit etwa 15 Jahren den Narrenumzug begleiten. Sabine Gassner ist gebürtige Stockacherin, ihren Mann Peter lernte sie im damaligen Reitverein kennen und folgte ihm nach Gottmadingen. Doch "ohne Stockach ginge Fasnacht gar nicht", wie sie sagt. Entsprechend freuen sie sich, dass sie jedes Jahr angefragt werden.

Ein bewährtes Trio: Gernot Krause, Peter und Sabine Gassner (von links) bereiten seit rund 15 Jahren dem Narrengericht seinen Weg. Bild: ...
Ein bewährtes Trio: Gernot Krause, Peter und Sabine Gassner (von links) bereiten seit rund 15 Jahren dem Narrengericht seinen Weg. Bild: Fotostudio Günthner

Dass andernorts teils Kritik geäußert wird, wenn Tiere in Umzüge integriert werden, verstehen die passionierten Reiter. "Die Tiere würden es nicht mitmachen, wenn sie gar nicht wollen", sagt Sabine Gassner. Sie seien auch stolz darauf, dass noch nie etwas passiert sei – eben weil sie ihre Tiere so gut kennen würden. Die Pferde reisen im Hänger direkt vor dem Umzug an, gewöhnen sich während der kurzen Wartezeit an die Umgebung und werden nach dem Umzug direkt wieder nach Gottmadingen gebracht und versorgt. Viele Leute würden gerne Pferde sehen: "Wir wurden darauf angesprochen, dass die Pferde fehlen", sagt Peter Gassner. Dafür braucht es nicht mehr als ihre Häser, die Pferde werden nicht eigens geschmückt. Für den Kinderumzug sind sie dann aber angepasst unterwegs: Mit Kindern auf kleinen Ponys statt mit Erwachsenen auf großen Pferden.