Montag war der erste Schultag, nachdem erste Infektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg bestätigt wurden. Wie gehen die Bildungseinrichtungen in der Region mit der Situation um? Der Schulbetrieb läuft im Raum Stockach nach den Fasnachts-Ferien weitestgehend normal weiter. Dennoch gibt es vereinzelte Fälle, bei denen mit Vorsicht gehandelt werden muss: Ein Lehrer und mehrere Schüler von Schulen in Stockach beziehungsweise Eigeltingen haben sich in den vergangenen zwei Wochen in Hochrisikogebieten aufgehalten und bleiben daher nun vorübergehend zu Hause. Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass es sich um eine tatsächliche Infektion handelt.
Aktuelle Hinweise des Kultusministeriums
Zu Hause bleiben diese Personen aufgrund aktueller Hinweise des Kultusministeriums Baden-Württemberg. Darin heißt es unter anderem: „Personen, die innerhalb der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet waren, vermeiden – unabhängig von Symptomen – unnötige Kontakte und bleiben vorläufig zu Hause.“ Das Kultusministerium hat alle knapp 5000 öffentlichen und privaten Schulen sowie alle rund 8900 Kindergärten und Kindergartenträger im Land mit Hinblick auf das Coronavirus informiert. Die Hinweise werden laufend aktualisiert und gelten für alle Personen an Schulen und Kindertageseinrichtungen. Das heißt sowohl für Schüler, Kita-Kinder, Lehrer, Erzieher sowie für alle weiteren in den Einrichtungen Beschäftigten beziehungsweise Tätigen.

Die Vorschriften des Kultusministeriums führten dazu, dass im Nellenburg-Gymnasium in Stockach am Montag „ein Lehrer und vier bis fünf Schüler“ fehlten, wie das Sekretariat der Schule auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt. Man wisse noch nicht, zu welchem genauen Zeitpunkt sich die Betroffenen in den Ferien in den Hochrisikogebieten aufgehalten haben. Fakt sei, dass sie zunächst in der Quarantäne bleiben, so das Sekretariat weiter. Die Schulleitung habe alle Eltern per Mail verständigt. Die Abwesenheit des Lehrers und einiger Schüler habe keine Auswirkungen. Der Lehrer bekomme wie üblich eine Vertretung, die Schüler müssen den Stoff mithilfe von Mitschülern nachholen.

Schulen vermitteln Hygieneregeln
Zwei Schüler bleiben auch an der Grund- und Gemeinschaftsschule in Eigeltingen sicherheitshalber zu Hause, wie Schulleiter Michael Wernersbach informiert. Die Hinweise des Kultusministeriums hat er aufgegriffen und direkt gehandelt: „Wir haben beispielsweise das Schreiben des Kultusministeriums als Information für die Eltern sofort auf die Website gestellt. Das Thema haben wir schon in der letzten Ferienwoche kommuniziert.“ Die Eltern der beiden betroffenen Schüler, die während der Ferien in Italien waren, hätten sich daraufhin schon am Wochenende vor dem Schulstart bei der Schulleitung gemeldet. „Die beiden bleiben jetzt noch anderthalb Wochen zuhause“, stellt Wernersbach klar. Der Schulleiter führt zudem aus, dass man die Anforderungen genau beachte: „Wir haben mit den Schülern schon vor dem Unterricht die wichtigsten Dinge, die man beachten muss, besprochen.“ Beispielsweise seien dies alle notwendigen Hygieneregeln.
Keine Abwesenheits-Fälle wegen dem Virus sind dagegen laut den zuständigenden Schulleitungen beziehungsweise Sekretariaten in der Grundschule Stockach, Weiherbachschule Zoznegg, Schulverbund Nellenburg und in der Freien Waldorfschule Wahlwies gemeldet worden.
Zahlen und Verhaltensregeln
- Zahlen: Eine genaue Zahl an Proben aus dem Raum Stockach wegen Corona-Verdachts kann das Landratsamt derzeit nicht nennen. Pressesprecherin Marlene Pellhammer schreibt auf Anfrage: „Die Zahl der Beprobungen im Landkreis Konstanz nimmt zu und liegt zum jetzigen Zeitpunkt im zweistelligen Bereich. Das Infektionsgeschehen unterliegt derzeit einer hohen Dynamik, sodass aktuell keine konkreten Zahlen zu einzelnen Regionen im Landkreis Konstanz genannt werden können.“
- Verhaltensregeln: Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg rät: „Wie bei Influenza und anderen Atemwegserkrankungen schützen das Einhalten der Husten- und Nies-Etikette (einfache Hygieneregeln beim Husten und Niesen), eine gute Händehygiene, sowie Abstand zu Erkrankten (etwa ein bis zwei Meter) auch vor einer Übertragung des neuartigen Coronavirus. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten.“