Zwei Brücken-Baustellen an zwei Stockacher Ortseingängen starten zeitgleich am Montag, 3. Mai. Beide Brücken sind schon sehr alt und müssen ersetzt werden. Die Baustellen dauern unterschiedlich lang und bringen in unterschiedlichem Maße Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer.

Brücken-Neubau beim Rißtorf-Kreisel (B 313)
Die Bundesstraße 313 aus Richtung Espasingen läuft kurz vor dem Rißtorf-Kreisel über eine Brücke. Ab 3. Mai wird diese unter Vollsperrung des Straßenabschnitts sowie des Radwegs abgerissen und neu gebaut. Die alte Brücke weise massive Schäden auf und sei für das Verkehrsaufkommen eigentlich zu schmal.

„Sie wurde 1881 gebaut und 1954 ertüchtigt“, erklärt Heike Spannagel, Pressesprecherin im Regierungspräsidium Freiburg (RP) auf SÜDKURIER-Nachfrage. „Die Brücke soll in kleinere Segmente gesägt und mittels Mobilkran ausgehoben werden.“ Der Neubau werde dann aus Stahlbeton entstehen und 13,3 Meter breit sein. Die derzeitige Brücke ist 9,5 Meter breit.
Außerdem steht anschließend eine Fahrbahnerneuerung auf dem Abschnitt zwischen dem Rißtorf-Kreisverkehr und der Einmündung ins Industriegebiet Hardt an. „Es werden die Asphaltdeckschicht und die darunterliegende Asphaltbinderschicht saniert“, so Heike Spannagel. Die gesamte Baumaßnahme werde voraussichtlich bis Ende September dauern.

Umleitung über das Industriegebiet
Die Umleitung verläuft über das Industriegebiet Hardt und den Zollbruck-Kreisel. Auf die Frage nach möglichen Parkverboten im Hardt sagt Carsten Tilser, Leiter des Baurechts- und Ordnungsamts der Stadt Stockach: „Wenn wir mit parkenden Fahrzeugen rechnen, die den Verkehrsfluss stark stören, ordnen wir auf den Umleitungsstrecken üblicherweise Haltverbote an.“
Doch auf dieser konkreten Strecke gebe es „üblicherweise keine Probleme mit parkenden Fahrzeugen, so dass auf die Verbote verzichtet wurde“. Falls notwendig könne die verkehrsrechtliche Anordnung aber jederzeit kurzfristig angepasst werden.
Auch neue Brücke beim Freibad (L 194)
Als Vorarbeit für den eigentlichen Abriss und Neubau der maroden, rund 150 Jahre alten Straßenbrücke, wird zunächst mithilfe einer Verdohlung der Mahlspürer Aach eine Behelfsbrücke samt Ersatzfahrbahn auf der Wiese neben der Brücke gebaut. Dadurch ist eine Umleitung wenige Meter neben der Baustelle möglich. „Somit sind die Einschränkungen für den fließenden Verkehr dort minimal“, sagt Heike Spannagel zu der wichtigen Verkehrsachse L 194 zwischen Stockach und Pfullendorf.
Die Umleitung für Radfahrer und Fußgänger ist allerdings etwas größer: Sie werden laut Carsten Tilsner aus Sicherheitsgründen am Eisweiher und dem Sportplatz vorbei geführt.

Die Baumaßnahme dauert voraussichtlich bis in den Dezember. Im kommenden Jahr folgt noch der Rückbau der Verdohlung.
Die Machbarkeit
Beide Baustellen beginnen gleichzeitig am Montag, 3. Mai, doch das sei bei der Umsetzung kein Problem: „Es handelt sich hier um zwei unterschiedliche Baumaßnahmen mit separaten Vergabeverfahren, die an zwei verschiedene Firmen vergeben wurden“, so Heike Spannagel.

Was die Stadtverwaltung sagt
Ist es ein Problem, dass zwei Baustellen an zwei Ortseingängen gleichzeitig sind? „Wenn sich Baustellen gegenseitig beeinflussen oder sich Fahrtzeitverluste wegen mehrerer Baustellen addieren, sind wir bestrebt, diese terminlich auseinander zu halten“, sagt Carsten Tilsner. Doch eine solche Beeinflussung erwarte die Stadtverwaltung in diesem Fall nicht. „Die Baustellen liegen weit genug auseinander“, so Tilsner. „Und für den Verkehr auf der L 194 wird extra für die Dauer der Arbeiten ein Ersatzbauwerk neben der alten Brücke errichtet, so dass der Verkehr ohne Umleitung auf kurzem Weg um die Baustelle herum geführt wird.“

Die ursprünglich geplante Umleitung hätte für den Verkehr viele Kilometer Umweg bedeutet, erklärt er weiter. „Wir sind der Neubauleitung Singen dankbar dafür, dass sie trotz der Kosten diese zusätzliche Brücke baut und damit vielen Menschen regelmäßige, lange Umwege erspart.