Im Kampf gegen den Klimawandel setzen viele darauf, den Autoverkehr zu reduzieren. Eine Möglichkeit sind Sharing-Angebote, bei denen sich mehrere Nutzer einen Wagen teilen. Doch gerade auf dem Land hakt es oft an der geringen Nutzung. In Wahlwies wagt der Verein „klimakompetent mobil“ dennoch den Versuch. Er hat dort sein erstes E-Carsharing-Auto eingeweiht.

Der Vereinsvorsitzende Bernd Rüffer begrüßte bei der Einweihung Bürgermeister Rainer Stolz, Ortsvorsteher Udo Pelkner, den Geschäftsführer des Pestalozzi Kinder- und Jugenddorfs Bernd Löhle sowie Vertreter des Kinderdorfs und des Vereins. Denn das Kinderdorf hat einen Stellplatz für das Sharing-Angebot direkt beim Dorfladen ermöglicht.

Funktioniert Car-Sharing auf dem Dorf?

Nach einjähriger Vorbereitungszeit mit reger Bürgerbeteiligung und mehreren Informationsveranstaltungen gab sich Bernd Rüffer in seiner Ansprache zuversichtlich, dass genügend Nutzer für einen erfolgreichen Start aktiviert werden konnten. „Wenn das Auto steht, kostet es nur. Es muss viel genutzt werden“, erklärte er. Der Erfolg eines solchen Carsharing-Angebots stehe und falle mit der Auslastung der Fahrzeuge.

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Zwar seien diese Angebote im ländlichen Raum noch selten. Doch laut Rüffer eigne sich ein Carsharing-Auto in diesen Regionen besonders als idealer und kostengünstiger Ersatz für das häufig vorhandene Zweitauto. „Unser Auto fährt mit regenerativem Strom aus regionaler Wasserkraft und hat eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern“, führte er weiter aus.

Auch weitere Angebote in der Kernstadt geplant

Der kürzlich gegründete Verein klimakompetent mobil ist nur der Initiator des Projektes in Stockach. Die Fahrzeuge werden von der Stadtmobil Carsharing Südbaden AG betrieben, die auf dem Gebiet schon mehr als 30 Jahre Erfahrung hat und in Südbaden mit über 400 Fahrzeugen in mehr als 50 Gemeinden vertreten ist. Bernd Rüffer wies darauf hin, dass der Betreiber als Gemeinwohl-Unternehmen testiert und mit dem Umweltlabel Blauer Engel als zertifizierter Verkehrsdienstleister ausgezeichnet wurde.

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Bürgermeister Rainer Stolz stimmte zu: Das Carsharing werde gebraucht. Er sehe es als Zwischenschritt auf dem Weg, Autos einzusparen. Das Angebot müsse aber wirtschaftlich realisierbar sein und die Logistik müsse stimmen. Wegen zwei weiterer Fahrzeuge in der Kernstadt werde man noch einige Gespräche führen, wann es so weit ist, stehe noch nicht fest. Zum Start in Wahlwies wünschten er und Bernd Löhle dem Verein schon einmal eine gute und intensive Nutzung.

Wie lässt sich das Auto mieten?

Um das Angebot nutzen zu können, muss man sich zunächst einmalig bei Stadtmobil Südbaden online registrieren. Anschließend ist eine Anmeldung mit dem Führerschein notwendig – entweder online per Videochat oder vor Ort in einer Registrierungsstelle. Die Buchung des Autos ist per Carsharing-Deutschland-App oder telefonisch möglich.

Öffnen und starten lässt sich das Fahrzeug am festen Standort beim Kinderdorf mit einer persönlichen Kundenkarte, die man nach der Registrierung erhält. Das Ladekabel sollte während der Fahrt im Kofferraum verstaut werden. Wie viel eine Fahrt kostet, hängt von der Zeit und den gefahrenen Kilometern ab, die monatlich abgerechnet werden.

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