Die Entscheidung fiel nichtöffentlich im Rottweiler Kreistag: Der Stockacher Museums- und Stadtarchivleiter Johannes Waldschütz wird neuer Kreisarchivar in Rottweil. Waldschütz hatte sich dort beworben.
„Es war eine Entscheidung für die große Chance“, sagt Johannes Waldschütz. Es habe keinen Grund gegeben wegzugehen – nur die einmalige Chance. Daher habe er sich auf die Stelle beworben. Er habe sich in Stockach sehr wohl gefühlt.
Waldschütz erzählt, es habe starke Bewerber gegeben und er sei überrascht gewesen, dass er tatsächlich gewählt worden sei. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe.“
Zur Person: Johannes Waldschütz
Waldschütz will mit Stockach Kontakt halten
Der künftige Kreisarchivar betont, er wolle Stockach und den Menschen hier verbunden bleiben. Er schätze die Leute hier sehr und sei dankbar für die Zusammenarbeit und die Unterstützung, die er hier von Kollegen, Mitarbeitern, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung erhalten habe. „Ich verlasse Stockach mit einem weinenden Auge und gehe mit einem lachenden Auge nach Rottweil.“
Weiter sagt er: „Ich habe in Stockach sehr gerne gearbeitet und viele tolle Projekte machen können. Ich werde mich hier bis zum letzten Tag voll einsetzen und Projekte zu Ende bringen.“

Details zum Übergang stehen noch nicht fest
Waldschütz habe direkt am Montagabend Bürgermeister Rainer Stolz informiert. Wann genau der letzte Arbeitstag in Stockach sein wird, steht bisher noch nicht fest. Auch nicht, ob es vielleicht einen fließenden Übergang geben könnte. In Rottweil geht der bisherige Kreisarchivar Bernhard Rüth oder genauer gesagt Stabsbereichsleiter Archiv, Kultur und Tourismus im Herbst in den Ruhestand. Waldschütz wird ihm nachfolgen, sobald es in Absprache mit der Stockacher Stadtverwaltung möglich ist.
Er werde noch die Miró-Ausstellung, die bis zum 13. November läuft, und verschiedene Projekte fertigmachen, so Waldschütz, der auch privat nach Rottweil umziehen wird. „Ich möchte einen geordneten Übergang.“ Er wolle alles so gut wie möglich übergeben.

Im Rückblick erzählt er, es sei vor rund fünfeinhalb Jahren, als er nach Stockach gekommen sei, etwas einfacher gewesen. Damals sei er für die Stelle frei gewesen – jetzt müsse der Übergang organisiert werden. Da die Entscheidung aus Rottweil noch so frisch sei, müsse er sich auch erst mal sortieren.
Die Arbeit in Stockach hat ihm großen Spaß gemacht
Johannes Waldschütz ist froh über die Projekte, die er in seiner Zeit in Stockach umsetzen konnte. Die Miró-Ausstellung sei bereits die zweite große Kunstausstellung. Dazu kämen auch verschiedene kulturhistorische Ausstellungen und viele andere Dinge. „Die Miró-Ausstellung hat mir unglaublichen Spaß gemacht. Die Zusammenarbeit mit den Schulen auch“, sagt er im Rückblick. Diese Kooperation werde er vermissen.
Es werde auch in Rottweil Ausstellungen geben, sagt er auf Nachfrage. „Es gibt eine eigene Kreisgalerie mit regelmäßigen Ausstellungen“, erläutert Waldschütz. Zudem kämen weitere Möglichkeiten hinzu.
Was die Stadtverwaltung sagt
Der Stockacher Bürgermeister Rainer Stolz erklärt auf SÜDKURIER-Nachfrage: „Wir bedauern diesen Schritt natürlich, aber haben Verständnis für diese Chance.“ Der Stadtverwaltung sei klar, dass sich Fachleute wie Johannes Waldschütz weiterentwickeln müssten. „Wir sind froh und dankbar über die Zeit mit ihm. Wir hatten tolle Jahre.“
Intern sollen nun die weiteren Schritte besprochen werden und voraussichtlich kommende Woche werde die Stelle ausgeschrieben. Es werde noch festgelegt, wie genau der Zuschnitt der künftigen Stelle aussehen werde, so Stolz.