Beim Streit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) ist die nächste Runde eingeläutet. Nach einer kurzen Streikpause samt Ultimatum für weitere Verhandlungen vor Weihnachten wird seit Mittwochnacht, 28. Dezember, wieder gestreikt.

Die von vielen erhoffte Einigung zu Weihnachten ist somit ausgeblieben. In ihrem Ultimatum hatte die Gewerkschaft die SWEG aufgefordert, ihre Verhandlungsbereitschaft über ein Tarifwerk für den gesamten SWEG-Konzern zu signalisieren.

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Keine „machtpolitischen Spiele“

Der SWEG-Aufsichtsrat habe sich lange und intensiv über das GDL-Ultimatum beraten und erneut entschieden, weiterhin keine Gespräche über einen Konzern-Tarifvertrag mit der GDL zuzulassen, teilt das Unternehmen in einer Presseerklärung dazu mit.

„Die SWEG lässt sich auf keinerlei machtpolitische Spiele mit der Gewerkschaft ein. Der GDL geht es in der Sache nicht um bessere Konditionen für die Beschäftigten, sondern schlichtweg um mehr Einfluss im SWEG-Gesamtkonzern. Daher hält der Aufsichtsrat auch weiterhin an seiner Position fest“, wird der Vorsitzende des Aufsichtsrats Uwe Lahl in der Meldung zitiert.

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Unverändert sei jedoch die Bereitschaft der SWEG, was die Verhandlungen über ein Tarifwerk ausschließlich für die SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) anbelangt. Diese wolle man zu einem schnellen Abschluss führen.

„Das ist unverantwortlich“

Die Gewerkschaft zeigt sich enttäuscht über die Reaktion des Unternehmens auf die Streikpause. „Frist verstrichen, Chance wieder nicht genutzt – das ist unverantwortlich“, wird der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky in einer Mitteilung aus der Pressestelle der GDL zitiert.

„Mit der Missachtung unserer Aufforderung, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, tritt die Geschäftsführung die berechtigten Interessen der Arbeitnehmer weiterhin mit Füßen, verhöhnt die Fahrgäste und fügt dem ÖPNV in der gesamten Region erneut massiven Schaden zu“, so Weselsky weiter.

Der nächste Streik läuft bereits

Die Fahrgäste der SWEG müssen sich vor diesem Hintergrund auf weitere Streiks zum Jahreswechsel einstellen. Der nächste hat bereits in der Nacht von Dienstag, 27. Dezember, auf Mittwoch, 28. Dezember, begonnen. Das Streik-Ende wurde noch nicht bekanntgegeben.

Es ist möglich, dass Züge auf dem Fahrtverlauf stehen bleiben und ausfallen, teilt die SWEG mit. Fahrgäste müssen dies bei ihrer Reiseplanung berücksichtigen und gegebenenfalls auf alternative Reisemöglichkeiten ausweichen. Fahrgäste werden einmal mehr gebeten, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren. Aktuelle Informationen sind erhältlich über die elektronischen Fahrplanauskünfte auf bahn.de oder im DB-Navigator.

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Die Leidtragenden des Streits zwischen GDL und SWEG sind indes nicht nur die Reisenden, sondern auch jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SWEG und SBS, die sich nicht am Arbeitskampf beteiligen, schreibt die SWEG. Sie müssten nämlich zusätzliche Dienste übernehmen, um unter diesen Umständen bestmögliche Information für Reisende sicherzustellen.