Bald schon könnte die Ampelanlage die den Verkehr an den Abzweigungen der B 313 Richtung Wahlwies und ins Industriegebiet Hardt, kurz hinter dem Ortsausgang von Stockach regelt, verschwunden sein. Zuerst stand aber noch eine Reparatur aufgrund eines sturmbedingten Ausfalls an.

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Die dritte Ampelanlage an der Autobahnauffahrt Stockach West wurde bereits kurz nach ihrer Inbetriebnahme außer Funktion gesetzt. „Die Lichtsignalanlage im Bereich Zufahrt Autobahn ist bewusst abgeschaltet, um Erfahrungen zu sammeln und Rückschlüsse ziehen zu können“, erklärt Simon Müller von der Neubauleitung Singen des Regierungspräsidiums Freiburg (RP).

Wegen Sturmschäden ausgefallen

Doch auch die anderen beiden Ampeln waren eine ganze Zeit lang aus. Das liegt an den Sturmschäden vom vergangenen Donnerstag, erklärt Müller weiter. Durch die starken Windböen war sogar eine der Ampeln trotz des schweren Sockels, auf dem sie stand, umgefallen.

Eine der provisorischen Ampeln an der Abzweigung zum Industriegebiet Hardt ist beim Sturm am vergangenen Donnerstag umgefallen.
Eine der provisorischen Ampeln an der Abzweigung zum Industriegebiet Hardt ist beim Sturm am vergangenen Donnerstag umgefallen. | Bild: Dominique Hahn

Die Schäden wurden am Dienstagnachmittag allerdings schon wieder beseitigt. Nach der Behebung der sturmbedingten Schäden funktionieren nun die Ampeln im Bereich der Einmündung Richtung Wahlwies und zum Industriegebiet wieder wie gewohnt.

Nicht mehr lange allerdings, denn die Tage der Ampel seien schon bald gezählt, berichtete Yvonne Guduscheit, Leiterin des Referats 47.2, Straßenbau Ost beim RP, bereits vergangene Woche im Stockacher Planungsausschuss.

Es muss eine neue Lösung geben

Denn sobald die Arbeiten an der B 34 zwischen Espasingen und Ludwigshafen beendet seien und die Umleitungsstrecke über die B 313 entfalle, werde die Ampel abgebaut. Das werde nach aktuellem Stand der Planungen voraussichtlich im Juni der Fall sein.

Diese Aussage sorgte für eine gewisse Besorgnis im Planungsausschuss, wie auch bei der Stadtverwaltung Stockach. „Wenn die Ampel wieder abgebaut werden soll, muss man sich über eine andere Lösung Gedanken machen“, sagte Bürgermeister Rainer Stolz.

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Die Abzweigung in Richtung Wahlwies galt für die Polizei in der Vergangenheit lange als Unfallschwerpunkt und es gab bereits viele Diskussionen darüber, wie die Gefahr an dieser Stelle etwa durch eine Ampel oder einen Kreisverkehr entschärft werden könnte.

Erneuter Unfall am Sonntag

Nachdem die provisorischen Ampeln derzeit ausgefallen sind, ist laut Polizeiangaben erst am Sonntag erneut ein Unfall aufgrund der missachteten Vorfahrt passiert. Die Bilanz diesmal: Rund 10.000 Euro Sachschaden aber zum Glück keine Verletzten, informierte die Polizei.

„Sie wissen ja, dass wir uns an dieser Stelle eigentlich einen Kreisverkehr wünschen“, erinnerte Stolz Yvonne Guduscheit, die auf diese Aussage des Bürgermeisters mit Stirnrunzeln reagierte. „Das Problem ist, dass hier zwei Punkte in Einklang gebracht werden müssen. Das ist die Verkehrssicherheit und daneben die Leistungsfähigkeit“, erklärte sie.

Dem Bau eines Kreisels müsste der Bund zustimmen. „Wenn es mehrere Varianten gibt, die gleich sicher sind, entscheidet sich der Bund im Zweifel für die wirtschaftlichere.“ Konkret bedeute dies, dass eine Ampel an dieser Stelle den Vorzug erhalten würde, wenn diese sich als sicher herausgestellt habe.

Bild 2: Die Tage der Ampel sind gezählt: Wie es an der B 313 weitergehen soll
Bild: Kerstan

Wie Simon Müller inzwischen auf Nachfrage des SÜDKURIER bestätigte werde das RP Ende Mai 2022 zusammen mit der Polizei, dem Landratsamt Konstanz und der Stadt Stockach als Verkehrsbehörde die Ampelanlage für das weitere Vorgehen besprechen und bewerten.

Eine Ampel wäre besser als nichts

Stadtrat Udo Pelkner (FWV) könnte indes auch für die Zukunft mit der Ampellösung an dieser Stelle leben. „Es ist schlecht, dass die Ampel gerade im Sommer wieder abgebaut wird, wenn viele Touristen auf dieser Strecke unterwegs sind.

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Dann hat man von Wahlwies aus kaum eine Chance raus zu kommen. Eine Ampel wäre besser als nichts“, betonte er. Sein Fraktionskollege Wolf-Dieter Karle sieht das allerdings anders: „Wenn die provisorische Ampel weg kommt, dann muss das Ziel ein Kreisverkehr sein.“ Bürgermeister Stolz betonte: „Dafür werden wir uns weiter einsetzen.“

Anmerkung der Redaktion:

In der ersten Version dieses Artikels stand, die Ampeln müssten nach den Sturmbedingten Beschädigungen wieder Repariert werden. Inzwischen war jedoch schon ein Arbeitstrupp der zuständigen Firma vor Ort, um die Schäden zu beheben. Seit Dienstagabend ist die Ampelanlage also wieder in Betrieb.