Mittags fielen noch zarte Schneeflocken, doch zum Start des Winterzaubers auf dem Gustav-Hammer-Platz regnete es. Das hielt die Stockacher aber keineswegs davon ab, gemeinsam zu feiern. Sie wurden in vielerlei Hinsicht belohnt: Der Regen ließ bald nach und die Standbetreiber gaben alles, um ihren Gästen eine schöne Zeit zu bescheren. Vor allem für Kinder war in diesem Jahr einiges geboten.

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Nach dem musikalischen Willkommensgruß durch das Blechbläser Ensemble 2012, den Posaunenchor der evangelischen Kirche, füllten sich die kleinen Stühle unter den Pavillons schnell. Gut 30 Kinder warteten gespannt auf die erste Vorführung der Villinger Puppenbühne. Auch Eltern teils mit Kleinkind auf dem Arm sahen beim Kasperletheater zu und staunten nicht schlecht, wie diese Art der Unterhaltung die Kinder mitriss. Die lachten oft und riefen munter Hinweise Richtung Bühne. Auch zur zweiten Vorführung kamen viele Zuschauer.

Nikolaus besucht die Kinder

Dazwischen erhielten sie Besuch vom Nikolaus, der manch kleinem Gast etwas Angst einflößte. Ein paar Kinder sagten ein Gedicht auf, doch es gab ein kleines Geschenk für alle. Gegen 17 Uhr starteten schließlich 17 mit Warnwesten ausgestattete Kinder mit Stadtführerin Waltraud Blässing und Susanne Baser vom Kulturamt zu einer kleinen Stadt-Rallye rund um den Gustav-Hammer-Platz. Sie habe sich extra eine große Lampe organisiert, erzählte Waldtraud Blässing. Damit könnten alle Kinder sie sehen und sie könne auch einzelne Gebäude anstrahlen und dazu etwas erzählen.

Am Nachmittag schaute sogar der Nikolaus vorbei. Er war schnell umlagert von vielen Kindern und hatte kleine Geschenke für sie dabei.
Am Nachmittag schaute sogar der Nikolaus vorbei. Er war schnell umlagert von vielen Kindern und hatte kleine Geschenke für sie dabei. | Bild: Claudia Ladwig

Hunger und Durst hatten an diesem Nachmittag und Abend keine Chance, denn das Narrengericht und seine Gliederungen, die Bürgerstiftung und der VfR Stockach versorgten die Besucher mit rotem und weißem Glühwein, Glühgin, Kinderpunsch, Kaffee sowie Waffeln, Crêpes, Dünnele, Grillwürsten und Schupfnudeln. Beim Förderverein des Kindergartens Zum guten Hirten gab es selbstgebackene Plätzchen zum Mitnehmen. Die Standbetreiber hatten gut zu tun, immer wieder bildeten sich kleine Warteschlangen.

Server Yildirimli (links) und Fabrizio Stinziani von der Zweiten Mannschaft des VfR Stockach bereiteten Schupfnudeln zu.
Server Yildirimli (links) und Fabrizio Stinziani von der Zweiten Mannschaft des VfR Stockach bereiteten Schupfnudeln zu. | Bild: Claudia Ladwig

Entspannte Stimmung auf dem Platz

Auf dem Platz ging es entspannt zu. Man traf Nachbarn, Freunde und Bekannte und genoss die vorweihnachtliche Stimmung im gemütlichen Rund der Holzbuden. Ein paar Freundinnen verrieten, sie hätten hier ihr „Geburtstagsgeschenk-Treffen“. Das Geburtstagskind habe sich gemeinsame Zeit gewünscht. Der noch recht neue evangelische Pfarrer Ulf Weber und seine Frau Heike Heckmann waren begeistert vom Winterzauber und den Stockachern im Allgemeinen. Sie erlebten die Menschen hier offen und fühlten sich schon nach drei Monaten wohl und angekommen in der Stadt.

Der neue evangelische Pfarrer Ulf Weber und seine Frau Heike Heckmann genossen die gute Stimmung beim Winterzauber. Sie kamen mit vielen ...
Der neue evangelische Pfarrer Ulf Weber und seine Frau Heike Heckmann genossen die gute Stimmung beim Winterzauber. Sie kamen mit vielen Menschen ins Gespräch. | Bild: Claudia Ladwig

Am frühen Abend bereicherte das Stadtmusik-Quartett mit seinem Spiel von einem der angrenzenden Balkone die Veranstaltung. Zwischen den beiden Auftritten gaben sich außerdem die Jagdhornbläser des Hegerings Stockach die Ehre.

Die Organisatoren zogen ein positives Fazit. Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier erklärte: „Wir hatten uns überlegt, das Kinderprogramm etwas auszuweiten. Es freut uns sehr, dass es so gut angekommen ist beziehungsweise angenommen wurde. Durch die verschiedenen Musikbeiträge und die vielfältigen Angebote der Vereine war eine sehr harmonische und fröhliche Stimmung auf dem Platz. Schön, dass alles so gut aufgegangen ist.“ Auch Christoph Stetter, Fürsprech des Narrengerichts, der mit seinen Vorgängern Frank Bosch und Michael Nadig Glühgin verkauft hatte, sagte: „Aus meiner Sicht war es rundum ein gelungener Abend.“

Drei Fürsprech-Generationen an einem Stand: Frank Bosch, Christoph Stetter und Michael Nadig (von links) boten Glühgin an.
Drei Fürsprech-Generationen an einem Stand: Frank Bosch, Christoph Stetter und Michael Nadig (von links) boten Glühgin an. | Bild: Claudia Ladwig