Das Anspruchsprofil für die Nachfolge von Narrenpolizei Hubert ‚Hubsi‘ Reiser war hoch. Aber der 54-jährige Thomas Burgbacher erfüllt alles: Er hat Spaß an der Narretei und robuste Gesundheit, beherrscht Dialekt, ist ortskundig, und besitzt Trink- und Standfestigkeit an allen Theken von Stockach und ein gutes Sitzleder. Burgbacher (54) ist seit 2018 Mitglied der Aktiven Laufnarren und hatte bereits seine ersten Einsätze als Narrenpolizei.

Traut er sich der Neue das verantwortungsvolle Amt des Narrenpolizei zu? Ohne jegliches Zögern bejaht er diese Frage. Er erzählt, er entstamme einer närrischen Familie aus Bad Dürrheim, wo Narren immer ein- und ausgingen. „Ich bin quasi gebürtig aus dem Dürrheimer Narrenschopf“, erklärt er schmunzelnd.

Der neue Narrenpolizei Thomas Burgbacher fühlte sich gleich wohl in seiner Rolle.
Der neue Narrenpolizei Thomas Burgbacher fühlte sich gleich wohl in seiner Rolle. | Bild: Claudia Ladwig

Er stammt aus einer Fasnachts-Familie

Allerdings gesteht er ein, dass sein erster närrischer Versuch, im zarten Alter von elf Jahren dem Fanfarenzug beizutreten, am Alter gescheitert sei. „Meine Brüder, ich bin das jüngste von sieben Kindern, nahmen mich dann zu den Urviechern, meine Dürrheimer Heimatzunft, mit, der ich bis 2014 treu blieb“, erzählt Burgbacher, der im Jahr 2017 nach Stockach zog. Und da sein Motto lautet „Bei de Fasnet bleibt mer im Ort“, war es für ihn nur logisch, sich in die Stockemer Fasnet einzubringen.

Diesjährige Fasnacht bringt viele Termine

Für seine neue Aufgabe als Narrenpolizei gab es für ihn keine lange Einarbeitungszeit. Er beginnt direkt in einer anspruchsvollen Fastnacht. Neben zwei Narrentreffen in Möhringen und Sigmaringen gibt es die drei Bunten Abende im Bürgerhaus, dazu die üblichen Termine im Stockacher Fasnet-Kalender sowie die Reise nach Berlin. Dabei wird der Narrenpolizei wirklich gefordert sein, gilt es doch über 200 Stockacher Hästräger drei Tage lang sicher durch Berlin zu führen. Thomas Burgbacher ist überzeugt, dass er das schaffen wird.

Auch beruflich ist der 54-Jährige für die Aufgabe prädestiniert. So schrieb er in seiner Bewerbung an das Hohe Grobgünstige Narrengericht: „Ich arbeite beim Tiefbauamt in Überlingen, Abteilung Straßenbau. Mit der StVO (Straßenverkehrsordnung) kenne ich mich bestens aus, insbesondere sind mir die wichtigen Paragraphen für den närrischen Umzugsverkehr bestens bekannt.“ Auch das Beamtentum sei ihm nicht fremd, was für den beamteten Narrenpolizei ohne Zweifel von Vorteil sei.

Zudem meint er, dass die Stelle nur alle 35 Jahre ausgeschrieben würde, und so habe er die Gelegenheit beim Schopf gepackt, denn „ich wollte immer mal schon einen Umzug aus der ersten Reihe sehen“.

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Partnerin und Sohn sind auch Fasnachter

Auch sein familiäres Umfeld passt zu seinem neuen Posten. „Mein Sohn Jonas ist seit 2018 bei den Junglaufnarren, meine Partnerin ist im Vorstand der Marketenderinnen und ihr Sohn bei den Jungzimmerern“, beschreibt er seine närrische Patchworkfamilie.

Burgbachers zukünftiges närrisches Berufsbild lässt sich in einem Satz beschreiben: Das närrische Treiben mit seiner Schelle ankündigen und den Narren den Weg durch die Umzugsstraßen weisen. „Es freut mich sehr, dass mich das Narrengericht als Nachfolger von Hubert Reiser benannt hat und ich so wohlwollend aufgenommen wurde“, sagt er.