Freude beim Narrengericht: „Nach über zweijähriger Suche durch unseren Kämmerer Martin Bosch sind wir Gott sei Dank fündig geworden und haben wieder einen Hutmacher-Fachbetrieb für die Herstellung unserer Laufnarrenkappen gefunden“, berichtet der Stockacher Narrenrichter, Jürgen Koterzyna, in einer Pressemitteilung. Nachdem der alte Betrieb aufgehört hatte, sei es extrem schwierig gewesen, einen Hersteller zu finden. Über zwei Jahre suchte Martin Bosch auf der ganzen Welt, inklusive China und der Türkei, nach einer neuen Möglichkeit, um dann letztlich in Waldshut-Tiengen fündig zu werden. Die Produktion läuft jetzt wieder auf vollen Touren.

Dutzende Männer dürfen sich während der Fasnacht Laufnarren nennen, doch noch nicht alle haben eine Narrenkappe. Wer zum Laufnarr geschlagen wird, erhält ein Abzeichen und eine Urkunde. Die bunte Kappe ist ein weiteres Privileg. Sie werde schon seit Jahrzehnten an Fasnacht getragen, erklärt Martin Bosch. Die traditionelle Kopfbedeckung gibt es beim Kämmerer oder wie immer im Stockacher Kulturamt.

Hergestellt werden die Kappen in Waldshut-Tiengen in einem der wenigen noch produzierenden Hutmacher-Fachbetriebe. Streng nach historischem Muster der närrischen Ahnen: mit Gelb, Grün, Blau und Rot sind sie ein Farbtupfer, dank sieben Glöckchen auch ein akustisches Signal. Die beiden Zipfel lassen sich dank eines Drahtgeflechts darunter verstellen, klassisch zeigen sie nach links und rechts.

Das alles hat seinen Preis, denn die Narrenkappen werden in Handarbeit genäht. Und es gibt leider nur noch sehr wenige Hutmacher, die diese Kappen in dieser Qualität produzieren können. Der aktuelle Verkaufspreis von 80 Euro wurde sehr stark durch das Narrengericht subventioniert, damit auch zukünftig zahlreiche Laufnarrenkappen in Stockach und auf der ganzen Welt getragen werden können, heißt es in der Mitteilung.

Ausgabe der Laufnarrenkappen: Kulturzentrum Altes Forstamt, Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Montag und Samstag von 10 bis 13 Uhr.