Schwungvolle Musik erfüllt den Proberaum. Während die Spieler der Hans-Kuony-Kapelle sich auf ihre Instrumente konzentrieren, steht Karl Schwegler hinter seinem Notenständer und gibt mit dem Taktstock Anweisungen. Seit November führt der 38-Jährige als Nachfolger der bisherigen Leiterin Simone Renz die Musikgruppe. Eine Arbeitskollegin, die Mitglied der Kapelle ist, machte ihn auf die frei gewordene Stelle aufmerksam. Bis zum Aschermittwoch spricht Karl Schwegler mit den Verantwortlichen des Narrengerichts über den Ablauf an verschiedenen Veranstaltungen, organisiert Proben, stellt das Liederrepertoire zusammen und achtet darauf, dass stets alle Stimmen der Kapelle besetzt sind.

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Dabei sammelte Schwegler erst spät Erfahrungen als musikalischer Leiter. "Eigentlich bin ich ein spätberufener Dirigent", sagt er und schmunzelt. Erst 2016 entschloss er sich, den Dirigentenschein zu machen. Er fuhr dafür fast ein ganzes Jahr lang einmal im Monat zur Bundesakademie nach Staufen und absolvierte Praktika bei verschiedenen Musikvereinen, bevor er schließlich die Prüfung ablegen konnte. In seinem Heimatort Schlatt am Randen übernahm er nach der Verabschiedung der damaligen Dirigentin die Leitung der Bezirksjugendkapelle. Nebenbei spielt er selbst zahlreiche Instrumente, ist in den Musikvereinen Zizenhausen, Hoppetenzell und Schwandorf als Dirigent und Musiker aktiv.

Er freue sich jetzt auf die Zeit mit der Hans-Kuony-Kapelle, so Schwegler: "Man hat schöne Auftritte, die man zusammen genießen kann." Früher habe er zwar bereits bei der Guggenmusik in Engen mitgespielt, in Stockach sei die Fasnacht jedoch weitaus größer, als er es bisher erlebt habe. Besonders toll sei es, mit der Kapelle bei den bunten Abenden oder am Schmotzigen Dunschtig alles hautnah erleben zu dürfen – auch, wenn die Musiker nicht nur genießen könnten, sondern vor allem aufmerksam bleiben müssten, um etwa zum richtigen Zeitpunkt einen Tusch zu spielen. Das mache den Auftritt aber umso spannender.