Es dürfte stürmisch werden vor dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht in diesem Jahr – das hat die diesjährige Beklagte, CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, bereits im Interview mit dem SÜDKURIER vorausgesagt. Wie stürmisch, darüber gab es beim Empfang des Narrengerichts im Bürgerhaus Adler Post schon einmal einen Vorgeschmack.

Noch nie in der Geschichte der Menschheit sei etwas Vernünftiges dabei herausgekommen, wenn Männer sich ohne die "überlegene Intelligenz" der Frauen etwas ausgedacht hätten, sagte sie da beispielsweise am Rednerpult. Ein Schuldeingeständnis von vornherein komme für sie jedenfalls nicht in Frage, stattdessen wolle sie der "Gerechtigkeit zum Durchbruch" verhelfen.

Denn, so beteuerte sie gleich zu Beginn ihrer Ansprache, sie sei als "vollkommen unschuldige Frau" nach Stockach gereist. Auch die "schlecht gespielte Einigkeit" zwischen Narrenrichter Koterzyna und Bürgermeister Rainer Stolz bei einem gespielten Scharmützel zwischen beiden zuvor nahm AKK aufs Korn: "Besser können das nur Donald Trump und Kim Jong-Un."

Respekt vor dem Narrengericht hat sie aber offenbar doch auch. Angesichts der Höchststrafe, die Narrenrichter Jürgen Koterzyna ins Spiel gebracht habe, nämlich sechs Eimer Wein zu je 60 Liter und die Entfernung aus allen politischen Ämtern, habe ihr Ehemann schon gerechnet – und sei zu dem Schluss gekommen, dass man sich eine derart hohe Weinstrafe nicht leisten könne.
Koterzyna zeigte sich bei dem Empfang auch vergrätzt über einzelne Äußerungen, die AKK im Vorfeld ihres Besuchs in Stockach getan hat. Doch sie blieb im Video-Interview mit dem SÜDKURIER kämpferisch: Es könne ja nicht sein, dass die Gerechtigkeit daran hänge, ob das Ego des Narrenrichters angekratzt ist.