Wer kennt es nicht, dieses unterschwellige Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. In manchen Fällen ist es unbegründet, weil sich die wichtige Sache irgendwie dann doch von selbst erledigt, oder schlicht und einfach am Ende doch gar nicht so wichtig war. In anderen Fällen fällt es einem plötzlich siedend heiß wieder ein und man muss dann schnell reagieren. Sei es der vergessene Hochzeitstag oder das eingesteckte Bügeleisen.
Es soll sogar Menschen geben, die vergessen zu essen. Seltener kommt es vor, dass jemand das Essen für andere Menschen vergisst. Genau das ist der Stockacher Stadtverwaltung beim Aufstellen des Haushaltsplans für das Jahr 2024 allerdings passiert.
Lange hat es niemand gemerkt
Der Haushaltsplan regelt, wofür die Stadt in diesem Jahr Geld ausgeben darf und wofür nicht. Soweit so unspektakulär. Doch in diesem Jahr lief die Planung der städtischen Ausgaben nicht ganz reibungslos, denn es wurde schlich vergessen, Geld für das Mittagessen der Winterspürener Grundschüler einzuplanen. Gemerkt hat es lange Zeit niemand, weder in der städtischen Finanzverwaltung noch im Gemeinderat. Inzwischen ist der Fehler allerdings aufgefallen.
Deshalb war nun schnelles Handeln gefragt. Inzwischen ist das Problem aber zum Glück auch schon wieder gelöst: Der Hauptausschuss des Gemeinderats hat in seiner jüngsten Sitzung 18.000 Euro an zusätzlichen Mitteln genehmigt, damit die Schüler dieses Jahr nicht auf ihr Mittagessen verzichten müssen.
Die gute Nachricht bei dem Ganzen ist: Die Schüler mussten auch bis jetzt nicht hungern, denn die Essenslieferung hat trotz der offiziell noch fehlenden Mittel funktioniert, wie auf Nachfrage von Stadtrat Jürgen Kragler (CDU) in der Sitzung des Ausschusses zu erfahren war. Bei der Genehmigung der Haushaltsmittel habe es sich nur noch um eine Formsache gehandelt, die durch einen offiziellen Beschluss in Ordnung gebracht werden musste, erklärte Bürgermeisterin Susen Katter. In diesem Sinne: Guten Appetit!