Die Stadt Stockach investiert im neuen Jahr kräftig in ihre Feuerwehr. Neben den Planungen für ein neues Feuerwehrhaus in der Kernstadt genehmigte der Gemeinderat nun auch die Anschaffung einer neuen Drehleiter. Bis das neue Fahrzeug zum ersten Mal in Stockach zum Einsatz kommen kann, wird es aber noch eine ganze Weile dauern.
Wie Bürgermeisterin Susen Katter in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2024 erklärte, betrage die Lieferzeit für ein solches Feuerwehrauto anderthalb Jahre. Umso wichtiger sei es, den Auftrag dafür nun vergeben zu können. Denn: „Es geht dabei nicht nur um die Erfüllung einer Pflichtaufgabe der Stadt, sondern auch um die Wertschätzung der Ehrenamtlichen, die sich in der Feuerwehr engagieren und um die Sicherheit der Bevölkerung“, so Katter.
Reparaturen werden teuer
Die Drehleiter, die momentan bei der Stockacher Feuerwehr im Einsatz ist, wurde im Jahr 2000 beschafft. In den vergangenen Jahren wurden bereits verschiedene Reparaturen fällig und es mussten diverse Rostschäden instand gesetzt werden, steht in den Unterlagen des Gemeinderats. „Im Bereich der Elektronik ist bekannt, dass einzelne Elektronikbausteine nur noch mit erheblichem finanziellem Aufwand zu beschaffen sind“, heißt es dort weiter.
Die Kosten für das neue Fahrzeug belaufen sich laut dem einzigen eingegangenen Angebot auf rund 968.000 Euro. „Mit dem Ausschreibungsergebnis können wir zufrieden sein“, erklärte Hauptamtsleiter Hubert Walk. Der Vergleich mit anderen Kommunen habe gezeigt, dass für Drehleitern oft mehr als 1 Million Euro ausgegeben werden. Der Gemeinderat stimmte geschlossen dafür, die Firma Magirus mit dem Bau des Fahrzeugs zu beauftragen.
Fahrzeug wird zur Personenrettung gebraucht
Wie aus den Unterlagen des Gremiums hervorgeht, wird die Drehleiter vornehmlich zur Personenrettung eingesetzt. Sowohl im Brandeinsatz als auch zur Unterstützung für den Rettungsdienst, vor allem bei adipösen Patienten oder wenn der Transport von Patienten über Treppen nicht möglich ist. Das Fahrzeug könne zudem bei Bränden als Löschunterstützung eingesetzt werden, heißt es in den Unterlagen. Die Stockacher Drehleiter werde immer wieder bei Einsätzen in der ganzen Verwaltungsgemeinschaft benötigt und erfülle damit eine wichtige Funktion auch über die Stadtgrenzen hinaus.
Wohin mit der alten Drehleiter?
CDU-Stadtrat Günter Fecht wollte wissen, ob das alte Fahrzeug nach seiner Ausmusterung an die Ukraine übergeben werden könnte. Dafür müsse der Gemeinderat einen gesonderten Beschluss fassen, erklärte Bürgermeisterin Katter, weil sich die Stadt nicht ohne Weiteres von Vermögen trennen dürfe.