„Die Belastung durch Verkehrslärm ist eines der drängendsten Umweltprobleme in der Europäischen Union und in Deutschland“, heißt es auf der Internetseite des Baden-Württembergischen Verkehrsministeriums. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sollen die Städte und Kommunen bis 2024 Lärmaktionspläne aufstellen. Nun muss auch Stockach tätig werden.
Rund 13.000 Autos fahren allein aus Richtung Rißtorf pro Tag durch Stockach. Das ergab eine Auswertung aus dem Jahr 2022. Das geht mit einer großen Lärmbelastung für die Anwohner der großen Stockacher Verkehrsachsen einher. Der neue Lärmaktionsplan soll Mittel aufzeigen, wie diese Belastung gesenkt werden kann. Das Landesverkehrsministerium nennt als Beispiele etwa die Einführung neuer Tempo 30-Zonen oder den Einbau von lärmminderndem Straßenbelag.
Stadt will mehr als das Pflichtprogramm erfüllen
Wie Bauamtsleiter Lars Heinzl in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses des Gemeinderats erklärte, sei die Stadt verpflichtet, entsprechende Untersuchungen zur Lärmbelastung an allen Straßen anzustellen, auf denen mehr als 8200 Fahrzeuge pro Tag unterwegs sind. Zusätzlich können weitere viel befahrene Straßen in die Untersuchung einbezogen werden. „In Stockach und den Ortsteilen werden alle klassifizierten Straßen, also Land-, Kreis- und Bundesstraßen untersucht, genauso wie die Autobahn“, so Heinzl.
Kosten liegen im fünfstelligen Bereich
Hierfür habe man vorab das Gespräch mit den Ortsvorstehern gesucht, um sie bei der Auswahl der zu untersuchenden Straßen einzubinden, erklärt Heinzl. Mit der Ausführung der Untersuchung beauftragte der Planungsausschuss die Firma Modus Consult aus Ulm. Knapp 50.000 Euro an Kosten werden dafür anfallen.
Wie Lars Heinzl in der Sitzung erklärte, wolle man die Untersuchung gemeinsam mit den Gemeinden Bodman-Ludwigshafen und Sipplingen beauftragen. Schon für die Untersuchungen zum vorangegangenen Lärmaktionsplan hatten sich die drei Gemeinden zusammengetan. Durch die gemeinsame Auftragsvergabe und einen gemeinsamen Abschlussbericht können für Stockach bis zu 1.100 EUR eingespart werden, heißt es in den Sitzungsunterlagen des Ausschusses. Entsprechende Beschlüsse der beiden Gemeinden stünden allerdings noch aus.