Es klang zunächst fast wie ein Donnerschlag, nur hielt der Lärm längere Zeit an: Am Montagnachmittag tauchten gegen 15.15 Uhr am Himmel über Stockach plötzlich und ohne Ankündigung zwei Kampfflugzeuge auf, die mehrere Flugmanöver ausführten.

Der ohrenbetäubende Lärm lockte viele Stockacher an ihre Fenster oder auf die Straße. Am Marktplatz standen Menschen mit gezückten Handykameras und beobachten, was da am Himmel über ihren Köpfen passiert. Wie eine Recherche des SÜDKURIER ergeben hat, handelte es sich bei den beiden Kampfjets um Maschinen des Typs Eurofighter.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Jets kamen aus Nordrhein-Westfalen

Das Luftfahrtamt der Bundeswehr bestätigte dies auf Nachfrage und teilt mit, dass die beiden Eurofighter dem Taktischen Luftwaffengeschwader 31 angehören und im nordhrein-westfälischen Nörvenich, rund 500 Kilometer von Stockach entfernt, stationiert sind.

Die beiden Maschinen seien im Rahmen des täglichen Routineausbildungsflugbetriebs in Höhen zwischen 370 und 2030 Metern über dem Boden in einem Umkreis von neun nautischen Meilen, das entspricht in etwa 16,7 Kilometern, um Stockach geflogen, schreibt eine Sprecherin des Luftfahrtamtes der Bundeswehr auf Nachfrage.

Geübt wurde der Einsatz im Krisenfall

„Die Streitkräfte müssen die Vorbereitung auf Einsätze zur Krisenbewältigung sicherstellen und gleichzeitig einen angemessenen Anteil zur Verteidigungsvorsorge gewährleisten“, so die Sprecherin weiter. Zwar werden heute bereits große Teile der fliegerischen Ausbildung ressourcen- und umweltschonend unter Nutzung von Simulatoren durchgeführt, die Durchführung von Ausbildungs- und Übungseinsätzen in einem realen Umfeld bleibe dennoch unumgänglich.

Das könnte Sie auch interessieren

Passiert das in Zukunft nun öfter?

So kam es, dass der Himmel über Stockach am Montag zum Trainingsgelände für die Luftwaffe wurde, denn der Bereich Stockach unterliege keiner besonderen Einschränkung für den militärischen Flugbetrieb.

Aber hat die Luftwaffe nun den westlichen Bodenseeraum als Übungsgelände für sich entdeckt? „Informationen über ein spezielles Übungsvorhaben, das zu einer erhöhten Anzahl an Flugbewegungen in dem Bereich führen könnte, liegen uns aktuell nicht vor“, so die Sprecherin des Luftfahrtamtes der Bundeswehr.