Eine schwarze Rauchsäule hat am Pfingstmontag mehrere Menschen aufgeschreckt, sie verständigten gegen 10.20 Uhr Polizei und Feuerwehr zu einem Brand in einer Lagerhalle des Eisenwarengeschäfts Eisen-Pfeiffer am Hardtring in Stockach. „Es war weit im Umland zu sehen“, sagt ein Polizeisprecher des Führungs- und Lagezentrums im Polizeipräsidium Konstanz auf Anfrage dieser Zeitung. Die Feuerwehr-Abteilungen Kernstadt, Wahlwies und Espasingen rückten aus. Weil schon von Weitem eine große Rauchsäule zu sehen war, wurde auf der Anfahrt der zweite Löschzug aus der Kernstadt nachalarmiert.

Bild 1: Schwarze Rauchsäulen über Stockach - Lagerhalle brennt
Bild: Ralph J. Schiel

Wie Feuerwehrsprecher Felix Ritter vor Ort berichtet, gab es eine starke Rauchentwicklung im Dachbereich. Laut Polizeisprecher brannte Styropor, was in einer Zwischendecke mit Metall verschalt sei. Das sei schwer zu erreichen und zu löschen. Eine Gefahr bestand allerdings nicht. Gegen 11.10 Uhr war die Lage laut Feuerwehr unter Kontrolle, gegen 13.20 Uhr war das Feuer gelöscht und gegen 14.45 Uhr der Einsatz beendet. Verletzt wurde niemand.

Die Rauchsäule war von weithin sichtbar.
Die Rauchsäule war von weithin sichtbar. | Bild: Norbert Schild

Feuerwehr rückt mit dutzenden Einsatzkräften an

Doch bis dahin hatten rund 100 Feuerwehrleute viel zu tun: Als erste Maßnahme wurden das Hydrantennetz angezapft und ein Löschangriff über die Drehleiter vorbereitet. „Relativ zeitig wurde entschieden, dass die Führungsgruppe Stockach nachgefordert wird“, so Feuerwehrsprecher Felix Ritter. Diese koordinierte dann die Einsatzabteilungen und 15 Fahrzeuge.

Die Drehleiter aus Radolfzell wurde zur Sicherheit nachgefordert.
Die Drehleiter aus Radolfzell wurde zur Sicherheit nachgefordert. | Bild: Claudia Ladwig

Der Erstzugang zur Halle erfolgte durch eine Tür. Dann wurde das Tor mittels eines Gabelstaplers hochgeschoben, damit die Einsatzkräfte zur möglichen Brandbekämpfung und Sicherung der Halle hätten hineinfahren können. Bald war klar, dass das Brandgeschehen nur auf dem Dach stattfand.

Die Rauchsäulen sind weg, doch die Feuerwehr ist weiter gefordert: Mit der Drohne wird die Lage auf dem Dach geprüft. Von der Drehleiter ...
Die Rauchsäulen sind weg, doch die Feuerwehr ist weiter gefordert: Mit der Drohne wird die Lage auf dem Dach geprüft. Von der Drehleiter aus wird gelöscht. | Bild: Claudia Ladwig

Mit Hilfe der Drehleiter aus Stockach wurde das Dach der Lagerhalle von oben gelöscht. Aus Radolfzell wurde eine zweite Drehleiter auf der Rückseite des Gebäudes aufgebaut, um von dort das Dach zu kontrollieren. Weitere Unterstützung kam mit einem Feuerwehrfahrzeug aus Orsingen-Nenzingen, auch zwei Rettungsfahrzeuge und die Polizei waren vor Ort.

Die Drohneneinheit des Landkreises Konstanz ist auch vor Ort.
Die Drohneneinheit des Landkreises Konstanz ist auch vor Ort. | Bild: Claudia Ladwig

Unterstützung aus der Luft mit Kamera und Drohne

Für Unterstützung aus der Luft sorgten die Drohneneinheit des Landkreises Konstanz und eine Wärmebildkamera. Die Wärmebildkamera half, potenzielle Glutnester zwischen der auf dem Dach montierten Photovoltaik-Anlage und der Dachkonstruktion zu identifizieren.

Nach 11 Uhr machte sich Kreisbrandmeister Andreas Eggert, der früh über den Brand informiert worden war, noch persönlich ein Bild von der Lage. Auch das Technische Hilfswerk war vor Ort: Ein Statiker nahm das Gebäude laut Polizeiangaben in Augenschein, eine Einsturzgefahr liege nicht vor.

Bild 6: Schwarze Rauchsäulen über Stockach - Lagerhalle brennt
Bild: Claudia Ladwig

Ursache ist noch unklar

Wie es zu dem Brand kommen konnte, ist laut Polizeisprecher auch am Montagnachmittag noch unklar. Während die Feuerwehr einen technischen Defekt an der Photovoltaikanlage vermutet, hat das Polizeirevier Stockach die Ermittlungen übernommen. Es gebe keine Hinweise auf Fremdverschulden.

Zahlreiche Feuerwehrleute aus dem Umkreis haben geholfen, das Feuer zu löschen.
Zahlreiche Feuerwehrleute aus dem Umkreis haben geholfen, das Feuer zu löschen. | Bild: Norbert Schild

Das Feuer habe allein das Dach beeinträchtigt sowie die darauf befindliche Solaranlage, wie der Sprecher des Führungs- und Lagezentrums erklärt. Wände und Inhalt der Halle seien weitgehend unbeschädigt. Dennoch summiere sich der Schaden auf grob 250.000 Euro.