Einbahnstraße? So manchen Besucher verwirrt die Verkehrsregelung in der Oberstadt. Und die Zeit, in der es diese gar nicht gab, ist noch nicht einmal so lange her. Die Hauptstraße als Einbahnstraße ist ein Kind des neuen Jahrtausends und wurde um das Jahr 2001 geboren.
Im Zuge der Oberstadt-Sanierung veränderte sich viel mehr als nur der kaputte Asphalt. In der Hauptstraße war nur noch eine Fahrtrichtung erlaubt, beim Kriegerdenkmal entstand die seitliche Treppe und auch der Marktplatz erhielt eine Neugestaltung. In dieser Zeit zog der Hans-Kuony-Brunnen vom Marktplatz vor das Bürgerhaus Adler Post, wo die Figur nun auf einer Kugel statt einem Steinwürfel sitzt.


Bereits Ende 1998 gab der Gemeinderat grünes Licht für den Umbau der Haupt- und Pfarrstraße. Die erste Kostenschätzung lag bei 3,2 Millionen D-Mark. Die Hälfte davon sollten Zuschüsse sein. Im August 1999 stand schließlich die Reihenfolge der Baumaßnahmen fest: Mit der Pfarrstraße sollte es noch im Herbst losgehen, die Hauptstraße dann im Jahr 2000 oder 2001 und anschließend noch der Gustav-Hammer-Platz, berichtete der SÜDKURIER damals.
Kleiner Bachlauf als Idee
Im September kam die Zusage für 1,5 Millionen D-Mark Zuschuss. Bei Plänen, die im Februar 2000 vorgestellt wurden, sollte es als Clou einen kleinen, offenen Bachlauf beim Bürgerhaus geben. Dieser wurde später aber nicht verwirklicht.

Es entstand in der folgenden Zeit eine Debatte, da einige Händler den Wegfall der Parkplätze auf der Seite der Apotheken und des alten Rathauses kritisierten. Deshalb gab es eine Kundenbefragung, wie die neue Hauptstraße endgültig aussehen sollte.
Das Ergebnis zeigte den Bedarf an Parkplätzen und die Ablehnung des Bächleins oder einer Brunnenanlage. Aus angedachten sieben wurden letztendlich elf Kurzeitparkplätze. Dennoch gab es noch weitere Appelle an den Gemeinderat, mehr Parkraum einzuplanen.
Sanierung in zwei Etappen
Die Hauptstraße wurde schließlich in zwei Etappen saniert und neugestaltet. Bis Ende 2001 wurde der untere Teil fertig, im Frühling 2002 ging es mit dem Bereich vom Marktplatz bis zum Goldenen Ochsen weiter.
Unter anderem hieß es in einem SÜDKURIER-Artikel vom 16. Mai 2002: „Der alte Marktplatz wird kleiner, doch durch eine geänderte Treppenanlage besser nutzbar als heute. Eine Ausbuchtung soll dann auch vor dem Bodler Bestuhlung ermöglichen.“ Das Café Bodler war dort, wo heute eine Friseur-Kette ist, und nun Blumenkübel an der Ausbuchtung stehen.