Einbahnstraße? So manchen Besucher verwirrt die Verkehrsregelung in der Oberstadt. Und die Zeit, in der es diese gar nicht gab, ist noch nicht einmal so lange her. Die Hauptstraße als Einbahnstraße ist ein Kind des neuen Jahrtausends und wurde um das Jahr 2001 geboren.

Im Zuge der Oberstadt-Sanierung veränderte sich viel mehr als nur der kaputte Asphalt. In der Hauptstraße war nur noch eine Fahrtrichtung erlaubt, beim Kriegerdenkmal entstand die seitliche Treppe und auch der Marktplatz erhielt eine Neugestaltung. In dieser Zeit zog der Hans-Kuony-Brunnen vom Marktplatz vor das Bürgerhaus Adler Post, wo die Figur nun auf einer Kugel statt einem Steinwürfel sitzt.

So sah die Hauptstraße in der Oberstadt auf Höhe der Kronengasse vor der Sanierung aus. Die Hauptstraße war in beide Richtungen offen ...
So sah die Hauptstraße in der Oberstadt auf Höhe der Kronengasse vor der Sanierung aus. Die Hauptstraße war in beide Richtungen offen und hatte an beiden Seiten durchgehend Parkplätze. Das Auto vorne biegt gerade von der Kronengasse nach links ab. Dieses Foto ist im Dezember 1999 entstanden, als die damalige Weihnachtsbeleuchtung mit den großen Schneeflocken hing. | Bild: SK-Archiv
So sieht es heute an der Ecke Hauptstraße/Kronengasse bei der Apotheke heute. Der Discounter Norma gegenüber ist schon lange weg und nun ...
So sieht es heute an der Ecke Hauptstraße/Kronengasse bei der Apotheke heute. Der Discounter Norma gegenüber ist schon lange weg und nun in einem Teil des ehemaligen Preisfuxes in der Talstraße in der Unterstadt. Zwischenzeitlich war ein anderes Lebensmittelgeschäft in diesem Gebäude drin. Aktuell ist dort eine Tanzschule. Die Hauptstraße hat heute eine schmalere Fahrbahn und ist eine Einbahnstraße, wie das blaue Schild links zeigt. | Bild: Löffler, Ramona

Bereits Ende 1998 gab der Gemeinderat grünes Licht für den Umbau der Haupt- und Pfarrstraße. Die erste Kostenschätzung lag bei 3,2 Millionen D-Mark. Die Hälfte davon sollten Zuschüsse sein. Im August 1999 stand schließlich die Reihenfolge der Baumaßnahmen fest: Mit der Pfarrstraße sollte es noch im Herbst losgehen, die Hauptstraße dann im Jahr 2000 oder 2001 und anschließend noch der Gustav-Hammer-Platz, berichtete der SÜDKURIER damals.

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Kleiner Bachlauf als Idee

Im September kam die Zusage für 1,5 Millionen D-Mark Zuschuss. Bei Plänen, die im Februar 2000 vorgestellt wurden, sollte es als Clou einen kleinen, offenen Bachlauf beim Bürgerhaus geben. Dieser wurde später aber nicht verwirklicht.

So sah der Marktplatz vor der Sanierung mit dem Hans Kuony-Brunnen aus. Der Brunnen befindet sich heute mit einem neuen Trog vor dem ...
So sah der Marktplatz vor der Sanierung mit dem Hans Kuony-Brunnen aus. Der Brunnen befindet sich heute mit einem neuen Trog vor dem Bürgerhaus. | Bild: SK-Archiv

Es entstand in der folgenden Zeit eine Debatte, da einige Händler den Wegfall der Parkplätze auf der Seite der Apotheken und des alten Rathauses kritisierten. Deshalb gab es eine Kundenbefragung, wie die neue Hauptstraße endgültig aussehen sollte.

Das Ergebnis zeigte den Bedarf an Parkplätzen und die Ablehnung des Bächleins oder einer Brunnenanlage. Aus angedachten sieben wurden letztendlich elf Kurzeitparkplätze. Dennoch gab es noch weitere Appelle an den Gemeinderat, mehr Parkraum einzuplanen.

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Sanierung in zwei Etappen

Die Hauptstraße wurde schließlich in zwei Etappen saniert und neugestaltet. Bis Ende 2001 wurde der untere Teil fertig, im Frühling 2002 ging es mit dem Bereich vom Marktplatz bis zum Goldenen Ochsen weiter.

Unter anderem hieß es in einem SÜDKURIER-Artikel vom 16. Mai 2002: „Der alte Marktplatz wird kleiner, doch durch eine geänderte Treppenanlage besser nutzbar als heute. Eine Ausbuchtung soll dann auch vor dem Bodler Bestuhlung ermöglichen.“ Das Café Bodler war dort, wo heute eine Friseur-Kette ist, und nun Blumenkübel an der Ausbuchtung stehen.

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