Auch 2022 sind wieder einige bekannte Personen aus dem Stockacher Raum verstorben, die Zeit ihres Lebens eine wichtige Rolle im öffentlichen Leben gespielt haben. Dieser Artikel bietet eine kurze Zusammenfassung:

Günter Merkel

Günter Merkel bei einem Auftritt im Jahr 2019. Er verstarb am 17. Dezember 2022 im Alter von 79 Jahren.
Günter Merkel bei einem Auftritt im Jahr 2019. Er verstarb am 17. Dezember 2022 im Alter von 79 Jahren. | Bild: Reinhold Buhl

Ganz überraschend kam der Tod von Günter Merkel nur wenige Tage vor dem Weihnachtsfest. Der ehemalige Schulleiter des Nellenburg-Gymnasiums Stockach, Fasnachter und Musiker wäre im Sommer 80 Jahre alt geworden. Obwohl Merkel bis zum Schluss im Mooser Ortsteil Bankholzen lebte, war er eine bekannte und beliebte Persönlichkeit der Stockacher Stadtgemeinschaft. Nicht nur wegen seiner langjährigen Tätigkeit als Schulleiter, sondern auch wegen seiner musikalischen Aktivität und den Auftritten rund um die Fasnacht.

Ein bleibendes Vermächtnis wird die Gründung der Nellis, sein. Die Zirkusgruppe des Nellenburg-Gymnasiums, die über die Jahre unzählige Auftritte bei den verschiedensten Stockacher Veranstaltungen hatte wird bis heute von der Gymnasiallehrerin Claudia Weber-Bastong weitergeführt. Günter Merkel verstarb am 17. Dezember im Alter von 79 Jahren.

Werner Debis

Werner Debis war 16 Jahre Land Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen. nun ist er im Alter von 75 Jahren gestorben.
Werner Debis war 16 Jahre Land Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen. nun ist er im Alter von 75 Jahren gestorben. | Bild: Familienarchiv Debis

Er war der erste richtige Bürgermeister der neu geschaffenen Doppelgemeinde Bodman-Ludwigshafen. Nachdem Werner Debis 1975 im zweiten Wahlgang der Bürgermeisterwahl das Rennen gemacht hatte, wurde eine seiner wichtigsten Aufgaben, das Zusammenwachsen der Gemeinden zu einer Einheit zu fördern.

Doch es vielen auch viele andere wichtige Projekte für die Gemeinde in Debis zwei Amtszeiten als Bürgermeister. Sei es die Einführung des Hafenfests, die schwierige Allmendauflösung, die Hafenerneuerung, die Schaffung der neuen Uferanlagen, der Neubau verschiedener Sportstätten und des Feuerwehrhauses in Bodman. Überschattet wurde seine Laufbahn zum Ende hin vom Bodmaner Wasserskandal. Zu einer dritten Amtszeit kandidierte Debis nicht mehr. Anfang November verstarb der Altbürgermeister im Alter von 75 Jahren.

Hubert Kunicki

Hubert Kunicki ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Dieses Foto entstand im August 2022 bei einem SÜDKURIER-Termin.
Hubert Kunicki ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Dieses Foto entstand im August 2022 bei einem SÜDKURIER-Termin. | Bild: Löffler, Ramona

Der gebürtige Stockacher hat viel bewegt und war zum Beispiel maßgeblich an der Entstehung des Brunnens der Gemeinsamkeit auf dem Gustav-Hammer-Platz beteiligt. Zeit seines Lebens war Kunicki im Einsatz für seine Stadt. Sei es als Stadtrat, im Kuratorium der Volkshochschule oder rund um die Fasnacht. So hat er über viele Jahre die Gesamtverantwortung für die Idee, das Konzept und das Programm der Bunten Abende getragen und war ein langjähriges Mitglied des Narrengerichts.

Besonders die Seniorenarbeit lag ihm am Herzen. So besuchte er bis ins hohe Alter alljährlich an Fasnacht die Senioren des evangelischen Altersheims. Hier trug er seine Liedgut-Schätze immer wieder vor. Für so viel Engagement wurde ihm die Ehre Zuteil, als erster Stockacher Träger des Alefanzordens zu werden. Anfang Oktober verstarb der gelernte Schuhmacher im Alter von 88 Jahren.

Elsbeth Richert

Die beliebte und bekannte Stockacher Feuerwehrfrau Elsbeth Richert ist 2022 nach langer Krankheit gestorben.
Die beliebte und bekannte Stockacher Feuerwehrfrau Elsbeth Richert ist 2022 nach langer Krankheit gestorben. | Bild: Feuerwehr Stockach

Nur 62 Jahre alt ist Elsbeth Richert geworden. Sie war der gute Geist der Freiwilligen Feuerwehr und eine der ersten Frauen unter den Stockacher Ehrenamtlichen. Wie beliebt sie über die Stadtgrenzen von Stockach hinaus war, zeigte sich bei der Beerdigung im Juni 2022. Der kleine Friedhof in Hindelwangen platzte durch die rund 400 Trauernden fast aus allen Nähten.

Seit sie 1993 in die Feuerwehr eingetreten ist, hat sie sich dort in verschiedenen Positionen engagiert und bis zuletzt gemacht, was sie körperlich noch geschafft hat. Als Ausbilderin hat sie zahlreiche Nachwuchskräfte herangezogen. Daneben war Elsbeth Richert leidenschaftliche Tierschützerin. Doch zum Schluss ließen ihre Kräfte nach und sie verstarb an der Krebserkrankung, gegen die sie so lange gekämpft hatte und mit der sie immer offen umgegangen war.

Heinrich Moll

Pfarrer Heinrich Moll während der einer Dankmesse. Der beliebte Geistliche verstarb an Christi-Himmelfahrt 2022.
Pfarrer Heinrich Moll während der einer Dankmesse. Der beliebte Geistliche verstarb an Christi-Himmelfahrt 2022. | Bild: SK-Archiv

Heinrich Moll war 18 Jahre lang Pfarrer in Orsingen-Nenzingen. Er war Mitbegründer des Altenwerks Hohenfels. Bei seinem Wirken hat er tiefe Spuren hinterlassen, die noch lange an ihn erinnern werden. 1984 wurde Moll als Pfarrer nach Nenzingen versetzt, wo er die längste Zeit seines priesterlichen Wirkens blieb. Er war dort im Einsatz bis 2002, als er in den Ruhestand trat.

Bis vor wenigen Jahren half er auch noch als Seelsorger nicht nur in der Seelsorgeeinheit Hohenfels aus, sondern auch in Stockach. Er unterstützte tatkräftig vor allem auch das von ihm mitbegründete Altenwerk Hohenfels. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte Heinrich Moll altersbedingt im Pflegeheim in Orsingen, bevor er Ende Mai an Christi Himmelfahrt im Alter von 87 Jahren verstarb.

Helmut Stemmer

Helmut Stemmer war Ehrenmitglied zahlreicher Orsinger Vereine. Er verstarb 2022 im Alter von 95 Jahren.
Helmut Stemmer war Ehrenmitglied zahlreicher Orsinger Vereine. Er verstarb 2022 im Alter von 95 Jahren. | Bild: Claudia Ladwig

Was für eine wichtige Rolle Helmut Stemmer für das Zusammenleben der Dorfgemeinschaft in Orsingen-Nenzingen gehabt hat, zeigt schon die beeindruckende Anzahl an Ehrenmitgliedschaften. So war er nicht nur Ehrenvorsitzender des Musikvereins Orsingen, sondern auch Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Orsingen-Nenzingen, des Sportvereins Orsingen-Nenzingen und des Narrenvereins Orsingen. Zeitlebens hat sich Helmut Stemmer für das gesellschaftliche Wohl eingesetzt und den Begriff des bürgerlichen Engagements mit Leben gefüllt. Am 25. April verstarb Stemmer im Alter von 95 Jahren.

German Stemmer

German Stemmer aus Orsingen ist dieses Jahr im Alter von 90 Jahren verstorben.
German Stemmer aus Orsingen ist dieses Jahr im Alter von 90 Jahren verstorben. | Bild: Familienarchiv Stemmer

Mitte März verstarb German Stemmer aus Orsingen im Alter von 90 Jahren. Der zehnfache Vater war nicht nur ein liebevoller Familienmensch, er war auch ein erfolgreicher Unternehmer, ein engagierter Vereinsmensch und Gemeinderat. Nach Maurerlehre und Meisterbrief gründete Stemmer in den 50er Jahren sein eigenes Baugeschäft. Das Baustofflager des Unternehmens war das erste Gebäude am Heidenschlossweg und gewissermaßen die Keimzelle für das heutige Gewerbegebiet. Die Schulhauserweiterung in den 60er Jahren, der Umbau des Kindergartens, die Einsegnungshalle, 1974 das Freibad Orsingen, 1980 das Feuerwehrhaus sowie 1982 und 1987 die Kirnberg- und Rebberghalle, all das sind Projekte an denen Stemmer maßgeblich beteiligt war.

Doch auch im Orsinger Vereinsleben war Stemmer ein Aktivposten gewesen. An seinem 18. Geburtstag gründete mit anderen Sportbegeisterten den SV Orsingen und war langjähriger aktiver und leidenschaftlicher Spieler, er war begeisterter Narr, Mitglied im Kirchenchor und engagierte sich im Gemeinderat.