Christoph Stetter, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Stockach und seit zweieinhalb Jahren Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat, hat viel Arbeit hinter sich. Er hat in den vergangenen Monaten mit vielen Personen gesprochen und Listen zusammengestellt. Wechsel wird es bei der anstehenden Kommunalwahl am 9. Juni auf jeden Fall geben: Die amtierenden CDU-Gemeinderäte Wolfgang Reuther, Monika Haffenegger, Gerhard Heim und Werner Gaiser stehen nicht mehr zur Verfügung. Ihnen dankte Christoph Stetter für alles, was sie teils seit Jahrzehnten geleistet hatten.

Stetter nannte die aktuelle Zeit bei der Nominierungsversammlung sehr bewegend. Viele Menschen gingen auf die Straße, setzten sich für Demokratie, gegen Rechtsextremismus und für freie Wahlen ein. Dazu gehörten auch Kandidaten, die gewählt werden können, die sich für die Stadt und die Ortsteile einsetzen. „Es freut mich umso mehr, dass wir eine Liste aufstellen können, die die Mitte der Stockacher Bürgerschaft widerspiegelt.“ Es gebe jüngere und ältere, männliche und weibliche Personen, Angestellte, Landwirte und Unternehmer. „Ich bin glücklich und stolz, mit so einer Liste an den Start zu gehen“, so Stetter.

Das könnte Sie auch interessieren

Komplizierte Wahl für die Bewerberliste

Im Gegensatz zur Aufstellung der Bewerber für den Kreistag, deren Namen alle auf einem Zettel standen, gab es zur Aufstellung der Bewerber für die Gemeinderatswahl einen ganzen Stapel Papier. Neun Stimmzettel waren es, einer für jeden Ortsteil, wobei die Kernstadt und Hindelwangen wie auch Mahlspüren im Tal und Seelfingen zusammengefasst wurden.

Zu jedem Bewerber mussten die 28 anwesenden Parteimitglieder in der Versammlung ein Votum abgeben, also „Ja“, „Nein“ oder „Enthaltung“ ankreuzen, andernfalls galt der jeweilige Stimmzettel als ungültig. Neben vielen bereits im Gemeinderat vertretenen Bewerbern stellten sich auch neue vor.

Jürgen Herrmann, Geschäftsführer des CDU-Kreisverbands, wurde zum Versammlungsleiter gewählt. Die stimmberechtigten Mitglieder stimmten zunächst einstimmig der Listenaufstellung und den Wahlmodalitäten in Form der verbundenen Einzelwahl zu. Dann hieß es: „Zettel ankreuzen, falten, abreißen“. Während sich die Kandidaten des nächsten Wohnbezirks vorstellten, wurden die Stimmzettel kontrolliert und ausgezählt. Alle Bewerber wurden mit überwältigender Mehrheit gewählt und nahmen die Wahl an.

Unter den 28 Personen auf der Liste sind 21 Männer und sieben Frauen, darunter als jüngste die 21-jährige Auszubildende Nathalie Bart. Die Kandidaten kommen zudem aus einem breiten Feld mit beruflichen Erfahrungen.

Großes Lob für Christoph Stetter

Jürgen Herrmann beglückwünschte sie und dankte Christoph Stetter für seine „harte Knochenarbeit, diese Liste aufzustellen“. Er finde es toll, dass sich so viele Kandidaten bereiterklärt haben, lobte Hermann weiter. Man höre überall, dass es schwer sei, Ämter zu besetzen. „In der Politik ist es noch schwerer. Es ist was Anderes, wenn man sich vorne dranstellt und Farbe bekennt für eine Partei – und auch bereit ist, mal Prügel einzustecken, für Dinge, die in Berlin, Brüssel, Straßburg entschieden werden.“ Im Moment spüre die CDU eher Rückenwind, da sei es eigentlich schön, auf die Straße zu gehen.

Christoph Stetter beendete die Versammlung mit motivierenden Worten: „Wir sind ein super Team. Wir können mit erhobenem Kopf in den Wahlkampf gehen und brauchen uns nicht zu verstecken.“ Er hoffe mindestens auf die bisherige Anzahl der Sitze, im Idealfall sogar auf mehr. 2019 erhielt die CDU mit 38,6 Prozent die meisten Stimmen für den Stockacher Gemeinderat und elf Sitze, gefolgt von den Freien Wählern und der SPD.