Fasnacht wird dieses Jahr auch in Tengen nur im Rahmen der Familie stattfinden können. Josef Ritzi, ehemaliger Zunftmeister der Büßlinger Narrenzunft Clown und Römer, begrüßt das gemeinsame Vorgehen der Tengener Narrenvereine: „Es ist sehr vernünftig, dass alle Zünfte an einem Strang ziehen und gemeinsam die Fasnachtsveranstaltungen abgesagt haben.“

Die Narrenvereine halten sich an die Regeln

Denn wenn ein Narrenverein ausgeschert wäre und in seinem Dorf Fasnachtsveranstaltungen organisiert hätte, hätte dies womöglich die Ausbreitung der Pandemie begünstigt. Jochen Frank, Zunftmeister der Biberjohlis Watterdingen, bringt die aktuelle Stimmung im Dorf mit vier Worten auf den Punkt: „Es fehlt natürlich etwas.“

Zumindest die Deko stimmt

Viele Watterdinger seien aber dem Aufruf gefolgt, ihre Häuser fasnachtlich zu dekorieren. „Dadurch kommt zumindest etwas Fasnetstimmung in Watterdingen auf“, so Frank. Besonders den Kindern fehle die fünfte Jahreszeit, ist sich der Zunftmeister sicher. „Der Biberjohli darf dieses Jahr nicht in die Kindertagesstätten kommen.“ Stattdessen erhalte jedes Kind einen Brief mit Ausmalbildern vom Biberjohli.

Kinder lernen trotzdem die Zünfte kennen

Nicole Lehmann-Wagenknecht, Leiterin der Kita Watterdingen, ergänzt: „Bei uns arbeiten Erzieherinnen, die in verschiedenen Zünften aktiv sind.“ So könnten zumindest die Kinder in der Notbetreuung die verschiedenen Kostüme der Biberjohli Watterdingen, der Buschelewieber Weil oder der Roten Füchse Uttenhofen kennenlernen.

Mitglieder gestalten Fasnacht zuhause selbst

„Wir müssen es Bürgern, Mitgliedern und Narren selbst überlassen, wie sie nach Corona-Regularien im begrenzten privaten Raum die Fasnacht gestalten“, sagt Michael Grambau, Präsident des Narrenvereins Kamelia Tengen, und verweist auf die begrenzten Möglichkeiten der organisierten Fasnacht für 2021. „Die Gesundheit jedes einzelnen steht an erster Stelle. Da müssen wir dieses Jahr durch. In der Hoffnung, dass wir 2022 wieder ausgelassen Fasnacht feiern können.“

Soziale Medien sollen Kontakt ermöglichen

Der Kamelia-Präsident empfiehlt, als Trost die Angebote im Internet zu nutzen: „Vieles über die Fasnacht wurde bereits in die sozialen Medien gestellt.“ So könnten die Narren von Zuhause Umzüge der vergangenen Jahre und fasnachtliche Brauchtumsveranstaltungen ansehen. Jochen Frank empfiehlt, auf Facebook oder Instagram beim Watterdinger Biberjohli vorbeizuschauen. „Unter anderem wird dort am Schmotzigen Dunschtig die närrische Trauung unseres Narrenelternpaares zu sehen sein.“

Dies dürfe man sich gerne bei einem Fasnet-Bier oder einem Glas Sekt anschauen. Auch auf die Vereinsmitglieder des Narrenvereins Kamelia wartet im Internet eine Überraschung, wie sie Fasnacht zuhause feiern können: www.nv-kamelia.de