Tengen – Sie waren verschollen und nur noch in der Erinnerung älterer Watterdinger vorhanden: Die Gipsfiguren, die die Weihnachtskrippe in der Kirche früher zierten. In den 60er-Jahren gab es nämlich neue Figuren, geschnitzt aus Lindenholz. Doch Konrad Preter aus Watterdingen ließen die alten Figuren keine Ruhe. Er ließ sich die Schlüssel zur Sakristei geben – und siehe da: In der Kiste unter den Holzfiguren lagen die alten Gipsfiguren. Sie hatten aber Lagerungsschäden. „Es fehlte mal ein Kopf, mal ein Rüssel oder auch mal ein Arm“, so Preter. Zum Glück hat Konrad Preter eine Liebe für solche Raritäten entwickelt. In der Vergangenheit ließ er bereits eine Schächergruppe und eine Madonna von einem Atelier aus Sigmaringen restaurieren. Dies tat er nun auch mit den alten Figuren. Ein Aufbau-Team der Kirchengemeinde ist dafür zuständig, dass die Krippe jedes Jahr zu neuem Leben erwacht. Die Krippenlandschaft sei in die Jahre gekommen, war aus dem Team zu hören. Man müsse etwas tun. Zum Glück gebe es einen leidenschaftlichen Krippenbauer in Watterdingen: Peter Meßmer. Als Watterdinger war er bereits als Kind Ministrant in der katholischen Kirche, die nach den beiden Patronen mit den schwierigen Namen benannt ist. Und aus Liebe zum Handwerk und christlicher Überzeugung heraus baut er jedes Jahr Krippen. Also musste man ihn nicht lange überreden. „130 Stunden Arbeit habe ich in die Kulisse gesteckt und sie hat mich auch manch schlaflose Nacht gekostet“, so Meßmer. Herausgekommen ist eine idyllische Landschaft mit Zäunen und Brunnen. Und Lokalkolorit kommt durch das Schild „Biberquelle“ dazu. In diesem Jahr kann man die alten, restaurierten Figuren zum ersten Mal in Watterdingen anschauen. Die Idee ist, dass künftig jedes Jahr im Wechsel die alten Gipsfiguren gezeigt werden und dann im anderen Jahr wieder die aus Lindenholz geschnitzten Figuren. Dies sei beim Bau der Krippenlandschaft eine Herausforderung gewesen, so Meßmer. Denn die Figurensätze sind unterschiedlich groß. Doch es ist nicht bei den schlaflosen Nächten geblieben – Peter Meßmer hat eine Lösung gefunden, damit sowohl die Holz- als auch die Gipsfiguren in der Krippenlandschaft zur Geltung kommen.
Ort und Termin: Kirche St. Gordian und Epimachus, Tengen-Watterdingen. Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag und am Sonntag, 29. Dezember, 16 bis 18 Uhr, kann die Krippe bei stimmungsvoller Musik und Beleuchtung bestaunt werden. Darüber hinaus ist die Kirche von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Bei den Opferkerzen kann man auch das Friedenslicht aus Bethlehem abholen.